Der britische Ölkonzern Shell will aber zunächst noch weitere Rückgänge des Aktienkurses und des Ölpreises abwarten, bevor eine Entscheidung über ein Übernahmeangebot getroffen werde, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Samstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein endgültiger Beschluss hänge wahrscheinlich davon ab, ob der Aktienkurs des heimischen Rivalen BP weiter falle.
Die Beratungen befinden sich demnach noch in der Anfangsphase, und Shell könnte sich auch auf Aktienrückkäufe und ergänzende Akquisitionen anstelle einer solchen Grossübernahme konzentrieren. «Wie wir bereits mehrfach betont haben, konzentrieren wir uns stark darauf, den Wert von Shell zu steigern, indem wir uns weiterhin auf Leistung, Disziplin und Vereinfachung konzentrieren», sagte ein Shell-Sprecher auf Anfrage zu dem Bericht. BP lehnte eine Stellungnahme ab.
Lange Zeit waren BP und Shell nahezu gleich gross, doch in den vergangenen Jahren ist Shell auf fast die doppelte Grösse von BP angewachsen und erreicht einen Marktwert von umgerechnet rund 175 Milliarden Euro (149 Milliarden Pfund). Eine Übernahme des Londoner Rivalen würde Shell zu einer noch grösseren Kraft in der globalen Energiebranche machen und den Konzern in eine Grössenordnung verschaffen, die mit den US-Energieriesen Exxon und Chevron vergleichbar wäre. Eine Fusion würde jedoch angesichts der Grösse auch regulatorische Prüfungen der Aufsichtsbehörden nach sich ziehen.
(Reuters)