Die zum weltgrößten Kreuzfahrtkonzern Carnival gehörende Reederei Aida sagte zwischen dem 5. und 12. August ab Hamburg und Warnemünde geplante Kurzreisen der "AIDAperla" und "AIDAmar" ab, weil eine letzte formale Freigabe durch den Flaggenstaat Italien nicht vorlag.

Noch schlimmer erwischte es Hurtigruten: Die norwegische Kreuzfahrtreederei stoppt nach dem Ausbruch von Covid-19 auf einem ihrer Schiffe bis auf Weiteres alle sogenannten Expeditionskreuzfahrten. Mindestens 40 Passagiere und Crewmitglieder der "Roald Amundsen" waren positiv auf das Virus getestet worden. Hunderte weitere warten noch auf ihre Testergebnisse.

Am Freitag waren vier Besatzungsmitglieder der MS Roald Amundsen ins Krankenhaus eingeliefert worden, bei ihnen wurde später die neuartige Lungenkrankheit festgestellt. Tests ergaben, dass sich weitere 32 der 158 Mitarbeiter ebenfalls infiziert hatten. Von den infizierten Besatzungsmitgliedern stammen 32 von den Philippinen, die übrigen sind norwegischer, französischer und deutscher Nationalität. Ausländische Besatzungsmitglieder wurden nach Unternehmensangaben zwar vor dem Verlassen ihres Heimatlandes auf das Coronavirus getestet.

In Norwegen seien sie jedoch nicht erneut getestet und vor Beginn der Arbeit auf dem Schiff nicht unter Quarantäne gestellt worden, teilte Hurtigruten mit. Das Norwegische Institut für Volksgesundheit und die Gemeinde Tromsö teilten mit, das Virus sei bisher bei vier der insgesamt 387 Passagiere festgestellt worden, die seit Mitte Juli auf dem Schiff auf zwei getrennten Kreuzfahrten unterwegs waren.

"Eine vorläufige Auswertung zeigt einen Zusammenbruch in mehreren unserer internen Verfahren", erklärte CEO Daniel Skjeldam und fügte hinzu: "Unser eigenes Versagen sowie der jüngste Anstieg der Infektionen auf internationaler Ebene hat uns dazu veranlasst, alle Expeditionskreuzfahrten in norwegischen und internationalen Gewässern einzustellen." Die MS Roald Amundsen sollte im September die Britischen Inseln umsegeln und in Häfen in England und Schottland anlegen.

Mit den beiden Fällen zeichnet sich für die Branche gleich zu Beginn der zaghaften Versuche zur Wiederaufnahme der Geschäfte ein Rückschlag ab. Die Kreuzfahrtunternehmen hatten seit März den größten Teil ihrer Aktivitäten eingestellt, weil viele Länder wegen der Pandemie Reisebeschränkungen verhängten.

Aida teilte mit, bereits bezahlte Reisen und alle gebuchten Leistungen sollten den Passagieren gutgeschrieben werden. Bei Umbuchungen erhielten die Reisenden ein so genanntes Bordguthaben von 50 Prozent auf den aktuellen Reisepreis, hieß es. 

(Reuters)