Airbus-Chef Guillaume Faury gibt die Führung der wichtigen Verkehrsflugzeug-Sparte an den bisherigen Verkaufschef Christian Scherer ab. Damit wolle der französisch-deutsche Flugzeugbauer sicherstellen, dass Faury sich auf die Strategie und den Umbau des französisch-deutschen Unternehmens konzentrieren könne und dem Kerngeschäft «in herausfordernden Zeiten» genügend Aufmerksamkeit gewidmet werde, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag. Das Verkehrsflugzeug-Geschäft steht für 70 Prozent des Umsatzes und den Löwenanteil des Gewinns von Airbus. Faury führt den Konzern und die wichtigste Sparte seit 2019 in Personalunion.

«Christian und ich haben die letzten fünf Jahre Hand in Hand gearbeitet, und wir werden das in der neuen Aufstellung weiter tun», sagte Faury. Wirksam soll die neue Führungsstruktur nach Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern spätestens im Januar 2024 werden. Reuters hatte über die bevorstehende Beförderung Scherers am Montag berichtet.

Scherer galt - neben Bruno Even, dem Chef der Hubschrauber-Sparte - als einer der Favoriten für den Posten. Er bekleidet seinen bisherigen Posten seit 2018, als er Eric Schulz ablöste, der sich als Nachfolger des langjährigen Airbus-Verkaufschefs John Leahy schwer getan hatte. Der 61-jährige Scherer ist ein Airbus-Urgestein: Er hat seine Laufbahn 1984 dort begonnen. Er stammt aus Duisburg, wuchs aber in Toulouse auf und hat in Kanada und Frankreich studiert. Vor seiner Berufung zum Verkaufschef hatte ihn Airbus an den französischen Regionalflugzeug-Hersteller ATR abgestellt, der zu 50 Prozent dem Konzern gehört. Davor war er für die Strategie von Airbus in der zivilen Luftfahrt verantwortlich.

(Reuters)