Airbus-Konzernchef Guillaume Faury sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, das Problem habe bereits zu «schwachen» Auslieferungen im November geführt. Nun werde der Einfluss auf die vielbeachteten Auslieferungszahlen zum Jahresende geprüft. Faury äusserte sich am Rande einer Konferenz des Luft- und Raumfahrtverbands ASD erstmals öffentlich zu dem Thema.

Das Problem stelle «eine weitere Herausforderung» für die ohnehin stark auf das Jahresende konzentrierten Auslieferungen dar, sagte Faury. «Wir hatten einen eher schwachen November, weil wir Flugzeuge stoppen mussten, die zwar fertig waren, bei denen es aber Unklarheiten bei den Paneelen gab.» Ob Airbus sein Jahresziel von 820 Auslieferungen noch erreichen kann, liess der Manager offen. Um die Zielmarke im Gesamtjahr zu schaffen, müssten allein im Dezember mehr als 160 Flugzeuge übergeben werden - das wäre ein Rekord. Man werde «in den kommenden Stunden und Tagen» die Lage bewerten, um zu sehen, was das Beste sei, sagte der Chef des Boeing-Rivalen.

Reuters hatte am Montag zuerst über das Problem berichtet. Bei Airbus häuften sich zuletzt die negativen Nachrichten. Am Wochenende rief das Unternehmen rund 6000 A320-Flugzeuge wegen Softwareproblemen zurück und ordnete ein Update an. Diese Aktion ist nach Angaben des Unternehmens inzwischen weitgehend abgeschlossen.

(Reuters)