Die Aktie der Credit Suisse steigt im frühen Handel an der SIX bis 1 Prozent auf 3,65 Franken und ist damit der beste Titel im Swiss Market Index (SMI). Der Leitindex legt 0,1 Prozent zu.
Damit macht die CS-Aktie aber nur einen kleinen Teil der Verluste vom Vortag wett. Die Aktie schloss am Mittwoch 6 Prozent tiefer bei 3,62 Franken, dem laut Bloomberg tiefsten Schlusskurs für die Aktie seit der Kotierung.
Am Mittwochmorgen hatte die Bank für das vierte Quartal einen Vorsteuerverlust von bis zu 1,5 Milliarden Franken angekündigt, womit ihr für das Gesamtjahr 2022 ein Verlust vor Steuern von 3,4 Milliarden Franken drohen würde. Die CS hatte bereits das von den Grosspannen um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds geprägte Jahr 2021 mit einem hohen Verlust abgeschlossen.
Die Bank kämpft zudem mit hohen Geldabflüssen ihrer Kunden: Von Anfang Oktober bis zum 11. November flossen gruppenweit netto rund 6 Prozent der verwalteten Vermögen ab, im eigentlichen Vermögensverwaltungsgeschäft waren es gar rund 10 Prozent. Analysten gaben sich erstaunt über den massiven Verlust im vierten Quartal und zeigten sich wegen der Vermögensabflüsse sehr besorgt.
Eine Mehrheit der Aktionäre stimmte ebenfalls am Mittwoch bei einer ausserordentlichen Generalversammlung zwei Transaktionen zu, mit denen die Bank insgesamt rund vier Milliarden Franken erlösen will. Mit dem Geld will die Credit Suisse, die schon im dritten Quartal einen Nettoverlust von vier Milliarden Franken eingefahren hatte, Zweifel an ihrer Stabilität ausräumen und einen tiefgreifenden Umbau hin zu einem risikoärmeren Geschäft finanzieren.
Bestehenden Aktionäre erhalten Bezugsrechte für den Kauf neuer CS-Aktien, wobei der Kaufpreis pro Aktie bei 2,52 Franken erwartet wird. Die genauen Bedingungen sollen am (morgigen) Donnerstag bekanntgegeben werden.
(cash/AWP)