Die Aktien von Swisscom haben diese Woche bis am Freitagmittag fast 2 Prozent zugelegt. Zwar schnitt Nestlé mit einem Plus von 2,8 Prozent besser ab. Doch das grösste Schweizer Telekommunikationsunternehmen ist aus einem anderen Grund die Aktie der Woche: Die Valoren verzeichneten am Donnerstag den höchsten Schlusskurs sei Anfang Juni 2023 mit 568,50 Franken.

Höher hinauf ging es nur im Laufe des 17. Oktobers, und zwar auf 571 Franken. Allerdings ging Swisscom an diesem Tag bei 564,50 Franken aus dem Handel, 4 Franken tiefer als am letzten Donnerstag. Das Zwei-Jahres-Hoch folgte auf eine Kletterpartie, die im Februar bei 495 Franken startete und bis am Freitag ein 14-prozentiges Plus brachte.

Die Qualität von Swisscom als defensive Aktie zeigte sich am Tag nach den Zollankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump. Die Aktie stieg 3,7 Prozent, während der Swiss Market Index 2,45 Prozent abrutschte. Nur Nestlé (+1 Prozent), Lonza und Givaudan (je +0,9 Prozent) sowie Novartis (+0,5 Prozent) verzeichneten an jenem Tag ebenfalls einen Kursgewinn.

Solides erstes Quartal 2025

Das erste Quartal 2025 schloss Swisscom mit einem Umsatz von 3,76 Milliarden Franken und einem operativen Gewinn (EBITDAaL) von 1,28 Milliarden Franken ab. Das Ergebnis war durch den Kauf von Vodafone Italia beeinflusst und entsprach den Erwartungen der Analysten.

Herausgestochen ist mit 470 Millionen Franken der freie Cash Flow. Er war «war massiv über allen Erwartungen», wie die Zürcher Kantonalbank schrieb. Der Analystenkonsens hatte mit 189 Millionen Franken gerechnet.

Auf die Börse wirkte sich der überraschend hohe freie Cash Flow nicht aus. Negativ ins Gewicht fiel wohl, dass Swisscom nach dem bis dato schon satten Kursanstieg «nur» erwartungsgemässe Umsatz- und Gewinnzahlen lieferte und Anleger Gewinne mitnahmen. Die Aktie fiel am Berichtstag - bewegte sich damit allerdings in die gleiche Richtung wie der Gesamtmarkt, der unter Abgaben der Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche litt.

Erste Dividendenerhöhung seit Jahren angekündigt

Für die Anleger dürfte an diesem Tag von Anfang Mai aber der Ausblick des Swisscom-Managements interessant gewesen sein. Er wurde bestätigt; angesagt wurde aber auch eine Dividendenerhöhung auf 26 von bisher 22 Franken, sollten die Ziele erreicht werden. Es wäre die erste Dividendenerhöhung seit Jahren.

Das Telekommunikationsunternehmen gilt ohnehin als solider Dividendenzahler - die Ausschüttung von 22 Franken war über Jahre stabil. Die Dividendenrendite beträgt zurzeit knapp 4 Prozent. Das ist besonders angesichts wieder tieferer Zinsen attraktiv.

Allerdings weisen auch Unternehmen anderer Sektoren eine hohe Dividendenrendite auf - die Versicherer beispielsweise. Zudem hat Swisscom in den Augen mancher Analysten nach dem jüngsten Kursanstieg kaum mehr Luft nach oben. Das Kursziel sei erreicht, die Aktie nun angemessen bewertet, schrieb etwa die St. Galler Kantonalbank im Mai nach den Erstquartalzahlen.

Reto Zanettin
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