Die Aktien von Alibaba haben den höchsten Stand seit fast vier Jahren erreicht. Seit Jahresbeginn hat sich Aktienkurs mehr als verdoppelt. Auslöser des Kurssprungs war die Nachricht, dass der chinesische Onlinehandelsriese massiv in KI-Infrastruktur investieren will, um im Wettbewerb mit US-Konkurrenten besser bestehen zu können.
Konzernchef Eddie Wu erklärte auf einer Entwicklerkonferenz in Hangzhou, dass die weltweiten Investitionen in künstliche Intelligenz derzeit rasant zunähmen. Um mitzuhalten, werde Alibaba sein im Februar vorgestelltes Vorhaben erweitern, über drei Jahre mehr als 53 Milliarden Dollar in KI-Modelle und Infrastruktur zu stecken.
Wu sagte: «Die Entwicklungsgeschwindigkeit der Branche hat unsere Erwartungen weit übertroffen, und auch die Nachfrage nach KI-Infrastruktur liegt weit über unseren Vorstellungen. Wir treiben die Investition von 380 Milliarden in KI-Infrastruktur aktiv voran und planen, noch mehr hinzuzufügen.» Die Alibaba-Aktie legte in Hongkong zeitweise um 7,2 Prozent zu.
Parallel zur Präsentation stellte Alibaba offiziell sein neues KI-Modell Qwen3-Max sowie weitere Verbesserungen seiner KI-Angebote vor. Wu betonte, das Unternehmen wolle sich von Chinas E-Commerce-Pionier zu einem «Full-Stack-KI-Dienstleister» entwickeln. Dazu gehöre der Verkauf von KI-Produkten wie Model- as-a-Service und Platform-as-a-Service, zugeschnitten auf unterschiedliche Bedürfnisse.
Cathie Wood springt auf den Zug auf
Von den Neuigkeiten hat scheinbar auch die Investorin Cathie Wood Wind bekommen. Ein täglicher Handelsbericht iherer Investmentgesellschaft Woods Ark Investment Management zeigte, dass zwei der börsengehandelten Fonds des Unternehmens am Montag American Depositary Receipts von Alibaba aufgekauft haben. Laut den Berichten über die Bestände der Fonds beläuft sich der Gesamtwert der Anteile auf etwa 16,3 Millionen US-Dollar.
Die ersten Investitionen von Ark in Alibaba lassen sich laut einer Suchmaschine der Securities and Exchange Commission bis ins Jahr 2014 zurückverfolgen, kurz nach dem Börsengang des Unternehmens in diesem Jahr. Nach September 2021, als das Unternehmen im Zentrum einer umfassenden regulatorischen Razzia stand, konnten jedoch keine Investitionen oder Stimmrechtsvertretungen mehr gefunden werden. Die jüngste Investition könnte eine Rückkehr von Ark bedeuten, nachdem das Unternehmen seine Bestände an chinesischen Internetaktien seit dem Zusammenbruch des Sektors in den Jahren 2021 und 2022 begrenzt hatte.
Anfang dieses Jahres begann es laut Aufzeichnungen der SEC mit dem Aufbau einer Position in Baidu. Am Montag kaufte es weitere Anteile an dem Suchmaschinenbetreiber, wodurch sich die Gesamtposition auf etwa 47 Millionen Dollar belief. Die ETFs von Ark investieren auch in den Elektrofahrzeughersteller BYD, das Unternehmen für autonome Fahrtechnologie Pony AI und JD Logistics, obwohl diese Beteiligungen relativ gering sind.
Wood ist weithin bekannt für ihre aggressiven Wetten auf disruptive Technologien und erzielte 2020 mit ihrem Flaggschiff-Fonds Ark Innovation (ARKK) überdurchschnittliche Gewinne. Während die Rendite des Fonds in diesem Jahr mit 49 Prozent weit über dem S&P 500 und dem Nasdaq 100 liegt, ist sie auf 5-Jahres-Basis rückläufig und hat laut Daten von Bloomberg in diesem Jahr einen Abfluss von 438 Millionen US-Dollar verzeichnet.
(Bloomberg)