Die Aktie von AMS Osram verliert am Montag im frühen Handel 13 Prozent auf 7,34 Franken. Vor rund sechs Wochen stand die Aktie noch bei 12,70 Franken. In den letzten zwölf Monaten hat der Titel allerdings fast 50 Prozent gewonnen.

JPMorgan senkte am Montag die Anlageempfehlung für den Sensoren- und Lampenhersteller auf «Underweight» von «Neutral» und reduzierte das Kursziel auf 5,35 von zuvor 8,90 Franken. Es bestehe erhebliche Unsicherheit über die künftige Ertragskraft des Unternehmens, schreibt der zuständige Analyst. Besonders vorsichtig ist der Analyst bezüglich Margenentwicklung im Jahr 2026, da die aktuellen Konsensschätzungen aus seiner Sicht von einem anspruchsvoll hohen Niveau ausgingen.

Bis 2026 rechnet der Experte mit weiteren Kürzungen aufgrund der geplanten Veräusserungen. Selbst bei einer erfolgreichen Umsetzung der Verkäufe und Umstrukturierungen dürfte der bereinigte Gewinn vor Abzug von Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen in den nächsten drei Jahren weitgehend stagnieren, so der Analyst. Zudem würden den Aktionären bis 2029 wohl nur begrenzt Barmittel zufliessen, da die hohe Verschuldung weiter belaste.

Dazu passen die Aussagen von AMS-CEO Aldo Kamper, für den 2026 ein Jahr des Übergangs der Firma wird. Das Unternehmen fokussiere bei moderater Marktdynamik auf Kostenoptimierung und neue Produkte, gleichzeitig werde es aber auch durch Devestitionen verändert, sagte er in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» am Samstag. Kamper verwies etwa auf den angekündigten Verkauf des Speziallampengeschäfts.

Das Unternehmen befinde sich derzeit noch in einer strategischen Neuausrichtung, wolle aber diesen Prozess zügig abschliessen, erklärte Kamper. Der angekündigte Verkauf einer Fabrik in Malaysia dauere derweil, weil Teile des Halbleitermarktes derzeit wenig dynamisch seien. 

Wachstumsfelder sieht der AMS-Osram-CEO im Automobilbereich etwa dank dem steigenden Einsatz optischer Halbleiter pro Fahrzeug. Im Consumer-Geschäft sei AMS Osram mit seinen Sensoren gut positioniert.

(cash/AWP)