Die Barry-Callebaut-Aktie klettert am Dienstag um 5 Prozent und erreicht zwischenzeitlich ein Hoch von 1353 Franken. Die Aktie profitiert von zwei neuen positiven Einschätzungen von Banken.

Stifel stufte das Rating für Barry Callebaut auf "Buy" von "Hold" hoch und erhöhte das Kursziel auf 1600 von 1400 Franken. Der anhaltende Druck auf die Volumina und den freien Cashflow sei nun ausreichend eingepreist, schreibt der zuständige Analyst. 

Die UBS erhöhte das Rating von Barry Callebaut ebenfalls, und zwar von "Sell" auf "Neutral". Das Kursziel wurde von 1180 auf 1350 Franken angehoben.

Nach den Ergebnissen zum ersten Halbjahr 2023/24 hat laut der UBS der Schokoladenproduzent den Höhepunkt des Mittelabflusses erreicht. Dieser Mittelabfluss sei auf die jüngst stark gestiegenen Kakaopreise zurückgegangen, welche die Märkte nun verdaut haben dürften, schreibt der zuständige Analyst

Profitiert habe Barry Callebaut auch von den günstigeren Wechselkursen und dem Kosteneinsparungsprogramm. Seine Prognosen für den Gewinn pro Aktie (EPS) in den Geschäftsjahren 2023/24 bis 2025/26 erhöht der UBS-Analyst um 12 bis 22 Prozent.

Barry Callebaut verkaufte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres, das für Barry von September bis Februar dauert, 1,14 Millionen Tonnen Schokolade und damit 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit trotzte Unternehmen dem rückläufigen Gesamtmarkt. Es stemmt sich auch gegen die enorm gestiegenen Kakaopreise, etwa indem es sich durch sein «Cost Plus Modell» abgesichert hat.

Darin ist vertraglich festgelegt, dass das Unternehmen einen Grossteil der Kosten, etwa für Rohstoffe wie Kakao oder Zucker, aber auch beispielsweise steigende Energiekosten, auf seine Industriekunden abwälzen kann.

Der hohe Schokoladenpreis führte jedoch dazu, dass weltweit weniger verkauft wurde. So nahmen im Gesamtmarkt die Schokoladenverkäufe um 2 Prozent ab, wie Barry Callebaut zu seinen kürzlich präsentierten Zahlen geschrieben hatte. Diesen Rückgang spürte auch Barry Callebaut.

Die Aktie von Barry Callebaut befand sich lange Zeit im Sinkflug, was auch auf haugemachte Probleme zurückzuführen war. Im Mai 2023 lag die Aktie noch bei 1994 Franken. Zuletzt sackte sie sogar auf den tiefsten Stand seit fast sieben Jahren ab.

(cash/AWP)