Der Reingewinn von EFG hat den Wert von 240 Millionen Franken in den ersten zehn Monaten überstiegen, teilte EFG am Donnerstag mit. Ein Vorjahreswert wird zwar nicht geliefert. Es wird aber auf den Gesamtjahresgewinn 2022 von gut 202 Millionen verwiesen, der also bereits nach zehn Monaten deutlich übertroffen wurde.

Das Betriebsergebnis habe sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum klar verbessert, hiess es zur Begründung. Der Hauptgrund sei ein gutes Ergebnis im Zinsengeschäft infolge der weltweit gestiegenen Zinsen. Positiv ausgewirkt hätten sich zudem höhere Aktivitäten der Kunden im Devisenbereich.

Hingegen habe etwas das Kommissionsgeschäft die Entwicklung bei den verwalteten Vermögen gespürt. Diese kamen laut den Angaben per Ende Oktober bei 144,1 Milliarden Franken zu liegen - nach noch 146,5 Milliarden Ende Juni. Der leichte Rückgang wurde primär mit Wechselkursschwankungen begründet.

In den gesamten ersten zehn Monaten betrug der Neugeldzufluss netto 5,2 Milliarden Franken. Im ersten Halbjahr hatte lediglich ein Wert von 3,0 Milliarden resultiert. Das Wachstum entspreche einer annualisierten Rate von 4,2 Prozent, so das Communiqué. Es liegt damit im Zielkorridor von 4 bis 6 Prozent.

Ausserdem kündigt die Gesellschaft ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm an. Es hat ein Volumen von bis zu 3 Millionen Papieren und soll bis Ende April 2024 laufen. 

Aktie hat bereits stattlich zugelegt

Die Aktie von EFG steigt am Donnerstag über 3 Prozent auf 10,14 Franken. Die Aktie hat in diesem Jahr bereits 18 Prozent zugelegt. Seit Ende 2020 hat sich der Wert gar mehr als verdoppelt. 

Die Aktie befindet sich nun auf dem höchsten Stand seit Anfang 2018, vor der Finanzkrise war sie aber schon mal 60 Franken wert.

Wie weit der Titel weiter steigen kann, ist fraglich. Denn das durchschnittliche Kursziel der bei Bloomberg erfassten Analysten befindet sich fast genau beim aktuellen Aktienkurs. Neue Kurszielsetzungen könnten dem Titel noch ein wenig Schwung verleihen. Für die Aktie spricht aber das relativ tiefe Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 für 2024 sowie die Dividendenrendite von 4,5 Prozent.

EFG wurde 1995 von der griechischen Milliardärsfamilie Latsis gegründet, die ihren Reichtum dem Reederei- und Ölgeschäft verdankt. Topbanker Boris Collardi, von 2009 bis 2017 CEO von Julius Bär und danach bis 2021 im Teilhabergremium der Genfer Privatbank Pictet, ist 2022 mit rund 80 Millionen Franken bei EFG eingestiegen. Er besitzt rund 3,5 Prozent der Aktien.

(cash/AWP)