Die Resultate aus einer Studie der klinischen Phase III wurden am Kongress «American Society of Nephrology Kidney Week 2023» vorgelegt. Demnach zeigt sich Aprocitentan sicher und wirksam auch bei Patienten mit hartnäckigem Bluthochdruck, die zuvor mit mindestens drei verschiedenen Medikamenten erfolglos behandelt worden sind.

Die Präsentation fokussierte sich dabei auf eine Patienten-Untergruppe von 162 Menschen mit chronischem Nierenleiden der Stufen drei und vier, wie Idorsia am Wochenende mitteilte.

Die Aktie des angeschlagene Biotechunternehmen Idorsia steigt am Montag bis 11.55 Uhr an der Schweizer Börse um 36,59 Prozent auf 2,88 Franken. Zuvor hatte die Aktie im laufenden Jahr rund 80 Prozent an Wert eingebüsst.

Idorsia hat dank der zuletzt ergriffenen Massnahmen den Verlust in den ersten neun Monaten 2023 eingedämmt, wie die Firma Ende Oktober bekanntgab. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen denn auch davon aus, einen weniger tiefen Verlust zu schreiben.

Insgesamt erzielte das Unternehmen in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 131 Millionen Franken nach 43 Millionen im Vorjahreszeitraum. Allerdings seien diese Zahlen durch den Sosei-Deal aus dem Sommer beeinflusst. Die Bilanzierung des Sosei-Deals habe zu einem einmaligen Gewinn von 363 Millionen Franken geführt.

Zur Erinnerung: Im Juli hatte Idorsia für 400 Millionen Franken das Asiengeschäft ex-China an die japanische Sosei Gruppe verkauft. Mit dem Verkauf hat sich das Unternehmen auch von dem zugelassenen Mittel Pivlaz (Clazosentan) zur Behandlung von Hirnblutungen und den Lizenzrechten für das Schlafmittel Quviviq (Daridorexant) in diesen Gebieten getrennt.

Neben dem Sosei-Deal hatte Idorsia im Sommer wegen der nur schleppend anziehenden Umsätze mit Schlafmittel und Hoffnungsträger  Quviviq den Rotstift radikal angesetzt und die Streichung von bis zu 500 Jobs angekündigt. Zudem soll die Pipeline genau unter die Lupe genommen werden, um nur die vielversprechendsten Projekte weiterzuführen.

Den Umsätzen standen Ausgaben von 275 Millionen gegenüber. Im Vergleichszeitraum 2022 lagen sie bei 653 Millionen. Hier macht sich ein einmaliger Ertrag von 295 Millionen im Zusammenhang mit dem Sosei-Deal bemerkbar. Dennoch bleibt Idorsia damit in der Verlustzone. Operativ lag er bei 144 Millionen und unter dem Strich blieb ein Fehlbetrag von 181 Millionen übrig.

Es ist vor allem die langsam schrumpfende Liquidität, die Investoren zuletzt klar verschreckt hat, wie ein Blick auf den Kursverlauf zeigt. Zum Ende des dritten Quartals verfügte das Unternehmen noch über Barmittel in Höhe von 255 Millionen Franken. Ende des zweiten Quartals hatten sie bei 33 Millionen gelegen.

Gerade mit Blick nach vorne werde Idorsia weiter nach Finanzierungsoptionen Ausschau halten. "Ich bin mir bewusst, dass diese Massnahmen in den kommenden Monaten mit zusätzlichen Mitteln untermauert werden müssen", sagte CEO Jean-Paul Clozel.

(AWP/cash)