Der kriselnde Chipkonzern Intel hat es im vergangenen Quartal unter anderem dank niedrigerer roter Zahlen in der Fertigung in die Gewinnzone geschafft.
Das Unternehmen verbuchte einen Überschuss von 4,1 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 16,6 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Für das vierte Quartal erwartet das Management einen Umsatz zwischen 12,8 und 13,8 Milliarden Dollar.
Für die Aktie ging es am Freitag im vorbörslichen US-Handel um rund 8 Prozent kräftig nach oben. Bislang hat sie im laufenden Jahr rund 90 Prozent an Wert gewonnen. Mitte September hatte der Einstieg des Chipkonzerns Nvidia für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Einen kräftigen Schub hatte die Aktie zuvor schon im August durch eine Beteiligung der US-Regierung bekommen.
Auch für Stacy Rasgon von Bernstein Research hat der Halbleiterkonzern mit dem Umsatz klar positiv überrascht. Dagegen liege der Ausblick unter den Erwartungen. Es sei noch viel zu früh, um einen Sieg für den angeschlagenen Konzern auszurufen, so der Analyst.
Im vergangenen Quartal hatte Intel durch den Einstieg Nvidias und der US-Regierung Milliarden-Finanzspritzen bekommen. Ausserdem verkaufte der Konzern den Spezialanbieter Altera. Der seit einigen Monaten amtierende Konzernchef Lip-Bu Tan hatte einen harten Sparkurs eingeschlagen. So fiel die Zahl der Mitarbeiter binnen drei Monaten von 96.400 auf 83.300. Auf die Trennung von Altera entfielen 3.300 davon.
Der operative Verlust in der Fertigungssparte sank im abgelaufenen Quartal auf 2,3 Milliarden Dollar von knapp 5,8 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Intel will sich als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler etablieren. Das ist ein teures Unterfangen, das bisher schleppender verläuft als erhofft. So wurden Pläne für eine grosse Fabrik in Magdeburg angesichts fehlender Nachfrage aufgegeben.
Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren stärker unter Druck.
(AWP)
