Die Aktien von Sandoz ziehen 1,2 Prozent auf 53,54 Franken an. Die Rekordjagd des Generikaspezialisten ist damit ungebrochen. Allein im laufenden Jahr legten die Titel um 42 Prozent zu und übertreffen mit diesem Abschneiden den Swiss Performance Index, der gut 10 Prozent avancierte, deutlich.

Dass es auch am Freitagvormittag für ein neues Allzeithoch reicht, hängt mit einer positiven Einschätzung durch die Bank Vontobel zusammen. Der zuständige Analyst Stefan Schneider hat das Kursziel auf 60 von 46 Franken hochgezogen und das Rating auf Buy von Hold angehoben.

Hintergrund seiner Notiz ist ein Vorschlag der US-Arzneimittelbehörde FDA, wonach die Biosimilarität durch Analysemethoden nachgewiesen werden kann und nicht mehr durch teure Studien am Menschen. Dadurch dürften die Entwicklungskosten für Biosimilars von 250 Millionen US-Dollar auf etwa 80 bis 100 Millionen US-Dollar gesenkt werden.

Günstigere Entwicklungskosten für Biosimilars würden die Marge zwar nicht erhöhen, so Schneider. Sandoz werde aber sein Biosimilar-Geschäft ausbauen. Für viele Biologika seien derzeit noch keine Biosimilars verfügbar, da ihre Entwicklung zu kostspielig wäre. 

«Diese Chancen können nun genutzt werden, wovon das Wachstum mittel- bis langfristig profitiert», so der Vontobel-Analyst. Er sieht nun ein geringeres Geschäftsrisiko und lässt dieses tiefere Risiko in seine Bewertung von Sandoz einfliessen.

Biosimilar-Sparte ist im kräftig gewachsen

Sandoz hatte am Donnerstag die Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorgestellt. Zwischen Juli und September setzte Sandoz 2,8 Milliarden US-Dollar um. Dies war ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu konstanten Wechselkursen lag der Anstieg bei 6 Prozent. Das Volumenwachstum von 8 Prozent wurde durch Preissenkungen um 2 Prozent gemindert, wie das Unternehmen mitteilte.

Von den beiden Sparten steuerte das Geschäft mit Generika annähernd 2 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz bei und ist damit zu konstanten Wechselkursen um 3 Prozent gewachsen. Die kleinere Biosimilar-Sparte steigerte die Einnahmen um 13 Prozent auf 862 Millionen Dollar. Damit trug die Sparte erstmals mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz bei.

Gewinnzahlen legt Sandoz zu den ungeraden Quartalen jeweils nicht vor. Die Zielsetzung für die operative Marge auf Stufe EBITDA hat das Unternehmen dennoch nach oben geschraubt. So stellt Sandoz neu eine Marge zwischen 21 und 22 Prozent in Aussicht. Zuvor lautete die Zielsetzung etwa 21 Prozent.

(cash/AWP)