Swiss Life erzielte in den ersten neun Monaten Prämieneinnahmen in der Höhe von 15,5 Milliarden Franken nach 15,0 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt in einer AWP-Umfrage Prämieneinnahmen von 15,754 Milliarden Franken erwartet.

In Lokalwährungen betrug das Plus 5 Prozent. Im Heimmarkt Schweiz war das Prämienwachstum unterdurchschnittlich (+2 Prozent).

Für Unterstützung bei den Prämien sorgte weiterhin das schnelle Wachstum in der Markteinheit International (+63 Prozent), wo der Konzern weiterhin von der Integration der im Vorjahr von der Swiss Re übernommenen Elipslife profitierte. Ein Prämienwachstum gab es auch in Deutschland, während sich die Prämien in Frankreich wegen einem rückläufigen Lebengeschäft negativ entwickelten.

Das Fee-Geschäft, das etwa Einnahmen aus Finanzberatungen, der Vermögensverwaltung für Pensionskassen oder dem Verkauf von anlagegebundenen Vorsorgeprodukten umfasst, erhöhte sich in den ersten neun Monaten des Jahres um 3 Prozent auf 1,79 Milliarden Franken, wie die Swiss Life am Mittwoch bekannt gab. Das entspricht einem Wachstum in lokalen Währungen von 5 Prozent.

Das Wachstum bei den Gebühreneinnahmen war vor allem den ausländischen Versicherungssegmenten zu verdanken. Dagegen waren die Fee-Erträge in der Schweiz leicht rückläufig (-1 Prozent) und gingen vor allem im Asset Management deutlich zurück (-9 Prozent). In Deutschland und in Frankreich legten die Fee-Erträge in Euro jeweils um 15 Prozent zu.

Die Aktie von Swiss Life sinkt im frühen Handel am Mittwoch bis 5 Prozent auf 551 Franken. Das ist der tiefste Stand seit Ende August.

Die Reaktion von Analysten

Ersten Kommentaren aus der Analystengemeinde zufolge bleibt der Zwischenbericht den Erwartungen einiges schuldig. Dass die Prämieneinnahmen selbst die pessimistischsten Schätzungen knapp verfehlen, wird nicht zuletzt dem starken Franken zugeschrieben. Im Heimmarkt Schweiz übertrifft die Prämienentwicklung die durchschnittlichen Prognosen sogar leicht.

Keine allzu hohen Wellen wirft die Verlangsamung bei den Fee-Erträgen im dritten Quartal, war eine solche doch weitestgehend erwartet worden. Das Nettoneugeld im Asset Management sorgt hingegen für das eine oder andere enttäuschte Gesicht

Für die Bank Vontobel bewegt sich der Zwischenbericht insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Seines Erachtens kann Swiss Life damit zwar nicht ganz an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Gut genug, um die Kauf-These zu bestätigen sei der Zwischenbericht aber alleweil, so die Einschätzung Foessmeiers. Dank der starken Solvenz rechnet er mit einem weiteren Dividendenwachstum und einer Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms.

Die Zürcher Kantonalbank stösst sich an den rückläufigen Fee-Erträgen im Asset Management. Er erklärt sich diesen Rückgang einerseits mit dem Verkauf einer Tochtergesellschaft, andererseits aber auch mit negativen Währungseffekten sowie verhaltenen Immobilienmärkten. Dennoch sieht er insgesamt eine vorteilhafte Entwicklung des Tagesgeschäfts.

Immobilienmärkte bremsen

Das Asset Management verzeichnete im Geschäft für Drittkunden (Third Party Asset Management TPAM) Nettoneugeldzuflüsse von 8,4 Milliarden Franken nach 6,0 Milliarden in der Vorjahresperiode. Insgesamt kletterte die verwalteten Vermögen TPAM seit Jahresbeginn um rund 6 Prozent auf 112,2 Milliarden.

Allerdings erwirtschafte die Vermögensverwaltungs-Einheit klar tiefere Fee-Erträge als noch in der Vorjahresperiode. Grund waren zum einen der Verkauf einer Tochtergesellschaft im vierten Quartal 2022, gebremst wurde die Einnahmen aber auch von «verhaltenen Immobilienmärkten» sowie von Währungseffekten.

Profitieren konnte die Swiss Life von direkten Anlageerträgen in der Höhe von 2,99 Milliarden Franken (Vorjahresperiode 2,88 Milliarden). Die nicht annualisierte direkte Anlagerendite verbesserte sich zum Vorjahr auf 2,1 Prozent nach 1,8 Prozent.

Die Kapitalpolster wurden allerdings schmäler: Die SST-Quote schätzte der Versicherer per Ende September auf 205 Prozent (Anfang 2023: 215 Prozent). Er bleibt damit aber weiterhin über seiner strategischen Ambition von 140 bis 190 Prozent.

Der Finanzkonzern gehr davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus zu einem Ende kommt und sich die Immobilienmärkte im Laufe des nächsten Jahres normalisieren würden, wird Konzernchef Patrick Frost in der Mitteilung zitiert. Mit dem Unternehmensprogramm «Swiss Life 2024» sei man weiterhin gut unterwegs, um «alle finanziellen Zielsetzungen der Gruppe zu erreichen oder zu übertreffen».

(cash/AWP)