Die Aktien von Swiss Re verlieren am Freitag nach Handelsbeginn mehr als 6 Prozent und fallen zweitweise unter 129 Franken. Damit notieren die Valoren des Rückversicherers unter dem Kursniveau von April bei 129 Franken, welches bisher den tiefsten Stand in diesem Jahr markierte. Der Höchststand wurde im August erreicht bei 154 Franken.

Allein seit Mitte November haben sich die Titel von 153 Franken um 20 Franken verbilligt. Die Jahresbilanz beträgt +5,5 Prozent. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI hat seit Januar fast doppelt so viel dazu gewonnen (+10,7 Prozent). 

Grund für die heutigen Abschläge sind die Neuigkeiten, die der Rückversicherer anlässlich seines Investorentags, dem «Management Dialogue 2025», verbreitet hat. Diese sind bei den Anlegern scheinbar nicht sehr gut angekommen. 

Swiss Re peilt 2026 neu einen Gewinn von 4,5 Milliarden Dollar an, nach bisher 4,4 Milliarden. Zudem soll die Dividende erhöht und eigene Aktien zurückgekauft werden. Mittelfristig strebt der Konzern weiterhin eine Eigenkapitalrendite von «mehr als 14 Prozent» an.

Wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) schreibt, fällt insbesondere das Gewinnziel unter den Erwartungen aus. Die Bank hatte mit 4,8 Milliarden Dollar gerechnet, der Medianwert der Bloomberg-Konsensschätzung liegt bei 4,7 Milliarden Dollar. Vontobel hatte ebenfalls ein 8 Prozent höheres Gewinnziel, also in etwa wie die ZKB, erwartet.

Damit fallen die Äusserungen von Swiss Re insgesamt eher etwas «unter den Erwartungen, vor allem betreffend Gewinnziel 2026 und Volumen der geplanten Aktienrückkäufe» aus, so die ZKB. Letztere sollen ein Volumen von 500 Millionen, statt einer Milliarde wie vom Expertenkonsens erwartet, umfassen. 

Dennoch gibt es auch positive Aspekte in den veröffentlichten Zielen. So rechnet das Unternehmen mit einem «konstruktiven» Marktumfeld, unterstützt durch strukturelles Wachstum und will die ordentliche Dividende je Aktie in den nächsten zwei Jahren weiterhin jährlich um sieben Prozent oder mehr steigern.

Ausserdem ist das Unternehmen «auf gutem Weg», die laufenden Betriebskosten bis 2027 um rund 300 Millionen zu senken, dabei wurden 100 Millionen bereits erreicht. Die ZKB sieht Swiss Re auf gutem Weg, das Kostenverbesserungsziel zu erreichen.

(cash)