Research Partners senkt das Rating für Valora auf "Halten" von "Kaufen" und reduziert das Kursziel auf 150 von 220 Franken. Die Aktie der Kioskbetreiberin schloss am Freitag 3,4 Prozent tiefer bei 154 Franken.
Vor dem Hintergrund der sich abschwächenden Pendlerströme reduziert der zuständige Analyst von Research Partners seine EBIT-Schätzungen für den Kioskkonzern für 2022 um 15,1 Prozent auf 63,2 Millionen Franken. Er gibt zudem zu bedenken, dass die niedrige Inanspruchnahme des öffentlichen Verkehrs im dritten Quartal 2021 indikativ für das künftige Pendlerverhalten sein könnte, das nicht nur von der Attraktivität des Homeoffice abhänge, heisst es in einem Kommentar vom Donnerstagabend. Der Analyst erachtet daher die eingeschlagene Strategie als sinnvoll, gibt aber zu bedenken,
dass die erwarteten positiven Effekte erst nach einiger Zeit eintreten würden.
Der Detailhändler Valora setzt in der Schweiz künftig auch auf Verkaufsautomaten, wie er diese Woche bekanntgab. Damit tritt der Kioskkonzern in Konkurrenz mit der ehemaligen Tochtergesellschaft Selecta. Bis Ende 2022 sollen schweizweit rund 300 Automaten mit Snacks, Getränken und einigen Non-Food-Artikel aufgestellt werden. Platziert werden die "Vending Machines" vor Filialen von "avec" und "k kiosk", wobei die Bezahlung bargeld- oder kontaktlos erfolgt.
Vom zusätzlichen Ladenformat verspricht sich Valora eine Belebung der Umsatzentwicklung. Diese leidet im Zuge der Coronapandemie weiterhin unter dem tieferen Kundenaufkommen an den hochfrequentierten Orten. So lag der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 rund 20 Prozent unter dem Niveau von 2019.
Die Aktie von Valora bewegt sich mit dem aktuellen Kurs nicht weit weg von den Corona-Tiefständen vom März und April 2020. Damals sank die Aktie auf rund 130 Franken. in diesem Jahr hat der Titel 22 Prozent verloren.
(cash/AWP)