Eine Studie der Migros Bank hat es jüngst gezeigt: Junge Schweizerinnen und Schweizer sparen ganz traditionell, wie ihre Mütter und Väter, zum überwiegenden Teil auf Sparkonten (cash berichtete). Und das, obwohl wir seit vielen Jahren in Zeiten von Tief- und Strafzinsen leben, das Geld auf dem Konto also kaum noch Erträge abwirft. Hinzu kommt, dass Banken ihre Gebühren für Kontoführung stetig erhöhen. Spätestens wenn man die Inflation hinzurechnet, erleben Sparkonten-Inhaber am Ende des Tages einen realen Wertverlust ihres gesparten Vermögens.

Viele junge Schweizerinnen und Schweizer sparen - aber sie sparen falsch

Folgerichtig lehnen cash-Leserinnen und -Leser die Anlageform des Sparkontos klar ab. In einer cash-Umfrage gaben lediglich zwei Prozent an, dass junge Leute zwischen 18 und 40 Jahren das Sparkonto für die private Vorsorge nutzen sollten (nur eine Auswahl möglich). Von insgesamt acht Auswahlmöglichkeiten wurde diese Anlageform mit Abstand am wenigstens gewählt. Selbst die umstrittenen und von hoher Volatilität geprägten Kryptowährungen werden mit sechs Prozent eher als Möglichkeit zur privaten Vorsorge für junge Menschen gesehen.

Doch auch Immobilien (9 Prozent), Edelmetalle (5 Prozent), oder ein Einkauf in die Pensionskasse (4 Prozent) sind in den Augen der cash-Leser keine zu präferierenden Vorsorgemöglichkeiten für junge Leute. Mit grossem Abstand auf Platz zwei liegt das Sparen in die Säule 3a, welches von 24 Prozent der Befragten empfohlen wird. In die sogenannte Dritte Säule des Vorsorgesystems können Schweizerinnen und Schweizer privat für den Lebensabend sparen und individuell wählen, zu welchem Anteil das Geld in Aktien, Edelmetalle oder andere Anlageformen investiert werden soll. 

Doch mit noch grösserem Abstand auf dem ersten Platz thronen reine Finanzmarktanlagen wie Aktien oder ETF. 44 Prozent der Befragten gaben dies als präferierte Anlageform für Schweizerinnen und Schweizer zwischen 18 und 40 Jahren an. Historisch gesehen liegen die cash-Leserinnen und -Leser damit völlig richtig. Junge Menschen haben einen längeren Anlagehorizont und können auch längere Phasen sinkender Kurse besser "aussitzen". 

An Schweizer Börse winken durchschnittlich knapp 8 Prozent Rendite pro Jahr

Der durchschnittliche jährliche (annualisierte) Wertzuwachs einer Anlage am Schweizer Aktienmarkt lag im Zeitraum von Anfang 1926 bis Ende 2020 bei etwa 7,8 Prozent, wie der Vermögensverwalter Pictet ausgerechnet hat. Auf dem US-Markt liegt die durchschnittliche Rendite gar bei 10 bis 11 Prozent. Historisch hat sich gezeigt: Egal, wie "blöd" der Einstiegspunkt für Anleger für einen "All in" in den Aktienmarkt war, in der Geschichte wurden Verluste an der Börse spätestens nach 13 Jahren immer wieder aufgeholt - vorausgesetzt, man war breit investiert. 

So lange braucht es bis zur ersten Million an der Börse

Langfristig betrachtet spricht rational gesehen also nichts dagegen, voll in Aktien investiert zu sein. Genau das scheint den Leserinnen und Leser von cash.ch bewusst zu sein. Es hilft, sich als Anleger vor Augen zu führen, welche Chancen eine langfristige Anlage in Aktien bietet – vorausgesetzt, man behält die Nerven und bleibt drin. So ist es absolut kein Hexenwerk, mit einem Betrag von 600 Franken pro Monat in 30 Jahren seine erste Million Franken mit Aktien angespart zu haben - eine durchschnittliche Rendite von 8 Prozent pro Jahr angenommen. Wie das funktionieren kann, lesen Sie in diesem früheren cash-Artikel.