Nach dem "Bank Run" bei der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank (SVB) durch panische Grossanleger fürchteten Börsianer bei dem regionalen Kreditgeber ebenfalls einen Abzug von Einlagen. Auch die Sicherung neuer Finanzmittel konnte die Anleger nicht beruhigen. First Republic sicherte sich am Sonntag eine zusätzliche Finanzierung durch JPMorgan und die US-Notenbank. Dadurch erhielt das Geldhaus Zugang zu insgesamt 70 Milliarden Dollar an Mitteln aus verschiedenen Quellen.

Trotz der Finanzspritze stuften die Analysten von Raymond James die Aktie der Bank um zwei Stufen auf "market perform" herab und wiesen auf das Risiko von Einlagenabflüssen hin, das First Republic drohe. Die Bank sei zwar besser für mögliche Abflüsse gerüstet als vor der zusätzlichen Finanzierung, doch wenn es zu Nettoeinlagenabflüssen komme, werde dies die Ertragskraft von First Republic schmälern, konstatierte Raymond James-Analyst David Long.

Händler und Analysten wiesen zugleich darauf hin, dass Anleger aus Panik Gelder von kleineren Kreditgebern zu den für sicherer gehaltenen Grossbanken umschichten könnten. Weitere regionale Kreditgeber gingen auf Talfahrt und wurden zeitweise vom Handel ausgesetzt. So fielen die Anteilsscheine von Western Alliance zeitweise um fast 85 Prozent und von PacWest Bancorp um bis zu 59,5 Prozent, bevor der Handel aufgrund der Volatilität unterbrochen wurde.

Der KBW-Regionalbankenindex fiel in der Spitze um 11,8 Prozent und brach damit stärker ein als der S&P 500-Bankenindex, der um rund acht Prozent nachgab.

(Reuters)