Vor allem die Sorge vor weiteren Zinsanhebungen der Notenbanken hatte dafür gesorgt, dass die Börsen im Vergleich zum fulminanten Jahresstart im Februar auf die Bremse traten. "Obwohl Aktien immer weiter steigen, bleibt die Stimmung bei Anlegern insgesamt verhalten", sagt Helaba-Volkswirtin Claudia Windt. "Viele trauen dem Braten nicht und das ist ein gutes Zeichen, dass die Rally weitergeht." Seit Jahresbeginn hat der etwa der deutsche Leitindex Dax knapp zwölf Prozent zugelegt.
Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) - der als Lieblingsindex der US-Notenbank Fed gilt - stieg im Januar um 0,6 Prozent nach 0,2 Prozent im Dezember, wie zuvor bekannt wurde. Auch die US-Konsumausgaben stiegen im Januar mit 1,8 Prozent stärker als erwartet. Die jüngsten US-Konsumdaten stärken nach Darstellung der US-Notenbankerin Loretta Mester das Argument für weitere Zinserhöhungen.
Sie seien ein weiterer Hinweis, dass der Inflation-Impuls und der Preisdruck uns weiter begleiten, sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. Die US-Notenbank werde mehr unternehmen müssen, um die Inflation auf einen nachhaltigen Weg zur Zielmarke von zwei Prozent zu bringen, sagte die Chefin des Fed-Ablegers von Cleveland. Eine konkrete Zahl für die Grösse des nächsten Zinsschrittes nannte sie nicht.
Arbeitsmarkt und den Konsum bremsen
Zum Auftakt des Börsenmonats März könnten gute Konjunkturnachrichten den Börsen paradoxerweise den Schwung nehmen. Denn vor allem die US-Notenbanker betrachteten robuste Konsumausgaben und Arbeitsmarktdaten zwiegespalten, fasste Weberbank-Stratege Bastian Ernst zusammen.
"Einerseits versuchen sie, ein Abdriften in die Rezession nach Möglichkeit zu vermeiden. Andererseits beabsichtigen sie bewusst, den Arbeitsmarkt und den Konsum zu bremsen, um die weiterhin hohe Inflation zu bekämpfen." Dafür würde zur Not auch eine Rezession in Kauf genommen.
Aus den USA stehen am Montag die Auftragseingänge langlebiger Güter im Fokus, gefolgt vom Verbrauchervertrauen am Dienstag. Am Donnerstag folgen die Verbraucherpreisdaten aus der Euro-Zone. Dort sank die Teuerungsrate in der Euro-Zone auf 8,6 Prozent nach 9,2 Prozent im Dezember. Das Preisstabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent ist folglich noch immer sehr weit entfernt. Die EZB wird daher voraussichtlich noch auf Zinserhöhungskurs bleiben, um der Inflation Paroli zu bieten.
Im Laufe der Woche stehen zudem Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Europa, den USA und China an. Diese sollten im Februar keine größeren Überraschungen bringen, fasst die Helaba zusammen. "Solide im Dienstleistungssektor und einigermaßen stabil im Verarbeitenden Gewerbe."
(Reuters)