Die Aktie von Aryzta steigt am Montag 2 Prozent auf 1,42 Franken. In diesem Jahr hat der Titel 27 Prozent zugelegt. Anfang Mai erreichte die Aktie mit 1,62 Franken zeitweise den höchsten Stand seit fast fünf Jahren. Im letzten Oktober war die Aktie noch 89 Rappen wert.

Stifel nahm die Abdeckung für Aryzta, das unter anderem für seine Hiestand-Gipfeli bekannt ist oder die McDonald's-Brötchen herstellt, am Montag mit der Einstufung "Buy" und einem Kursziel von 2 Franken auf. Trotz der Risiken und der unrühmlichen Vergangenheit habe der Backwarenkonzern ein neues Kapitel aufgeschlagen, schreibt der zuständige Analyst. So sei das Unternehmen auf bestem Weg zu einem erfolgreichen Turnaround, der mehr und mehr an Zugkraft gewinne und letztlich zu einem Cashflow-Compounder mit hoher Wertschöpfung für die Aktionäre verwandle.

Insgesamt werde seine positive Einschätzung durch die marktführenden Positionen von Aryzta, einer überzeugende Erfolgsbilanz in den letzten zwei Jahren sowie ein erhebliches langfristiges Wertsteigerungspotenzial für die Aktie gestützt, so der Analyst weiter.

Aryzta hat im dritten Quartal ein organisches Wachstum von 23,7 Prozent erreicht, wie Ende Mai bekannt gegeben wurde. Das Unternehmen ist zuversichtlich, seine angepeilten Finanzziele zu erreichen. Analysten sprachen damals geschlossen von einem starken Wachstum. Besonders betonen sie, dass dem Unternehmen diese Steigerung trotz einer höheren Vergleichsbasis gelungen sei. Damit habe bei dem Unternehmen die positive Dynamik angehalten.

Als Grund dafür, dass das Unternehmen dies erreichen konnte, nennen sie die Innovations- und Premiumisierungs-Bemühungen von Aryzta. Sie stünden auf dem strategischen Plan des Unternehmens im Mittelpunkt und hätten "offenbar weiter an Zugkraft gewonnen", hiess es damals etwa bei Vontobel. Zudem verfüge das Unternehmen über ein starkes Management und sei führend im Bereich Convenience-Backwaren.

Ein Bremsklotz bei Aryzta sind allerdings noch immer die Probleme mit den Rohstoffkosten, wie das Unternehmen vor drei Wochen betonte. Zwar hätten sich diese in manchen Kategorien, etwa bei Zutaten wie Mehl und Butter, inzwischen abgeschwächt, hiess es. Doch die Inflationstendenzen bei Arbeitskräften, eingekauften Dienstleistungen, Transport und einigen Backzutaten wie Zucker, Eiweiss, insbesondere Eiern, würden weiterhin deutlich ansteigen und kompensierten damit die Senkungen bei den anderen Zutaten.

Wegen der anhaltenden Inflation seien darum weitere Preisanpassungen notwendig, hiess es. Aber man wolle auch mit anderen Massnahmen die Kosten im Griff halten.

Sechs von Bloomberg erfasste Analysten, die in den letzten Monaten ein Urteil zu Aryzta abgegeben haben, schätzen die Aktie in zwölf Monaten im Schnitt bei 1,68 Franken.

(cash, mit Material von AWP)