Was für ein Jahresstart: Der breite Swiss Performance Index (SPI) hat im laufenden Jahr bereits fast 10 Prozent zulegen können. Und das in einem Umfeld notabene, in dem sich die Konjunktur eintrübt, der Handelskrieg der USA mit China nicht gelöst ist und Grossbritannien bald aus der EU austreten wird - ohne einen genauen Plan zu haben, wie das vonstattengehen soll.

Woher nehmen die Börsen nur diese Euphorie? "Man muss das in Bezug setzen zu dem Pessimismus, der noch Ende letztes Jahr vorgeherrscht hatte", sagt Stefan Frischknecht, Leiter Aktien Schweiz beim Fondsmanager Schroders, im cash-Börsen-Talk. Dieser habe nun in wenigen Wochen in einen fast überschwänglichen Optimismus gedreht. Ein paar wichtige Faktoren haben sich laut Frischknecht sich dabei geändert: Erstens hat die US-Notenbank Fed die Politik geändert, zweitens erwartet man plötzlich einen Durchbruch im Handelsstreit USA-China.

Doch auch diese kurze Euphoriephase könnte bald wieder verschwinden: "In den letzten Jahren hatten wir oft Phasen von Pessimismus, sogenannte Risk-off-Phasen, gefolgt von Risk-on-Phasen mit teilweise übertriebenem Optimismus", so Frischknecht. So werde es auch 2019 weitergehen. Und ergänzt: "Bei so viel hin und her ist es schwierig zu sagen, ob es ein positives oder negatives Aktienjahr wird."

Anlegern rät Aktienexperte Frischknecht, sich von der gegenwärtig hohen Volatilität nicht beirren zu lassen und weder in Überschwang noch in Pessimismus zu verfallen. Man solle seine langfristige Strategie fahren. Generell sei das Umfeld für Aktien noch immer relativ gut, zumindest besser als bei anderen Anlageklassen. "Was man in Aktien investiert hat, sollte man so sein lassen und nicht versuchen, kurzfristig hin und her zu handeln", sagt Frischknecht.

Im cash-Börsen-Talk erfahren Sie zudem, welche positiven Ausreisser Stefan Frischknecht in der bisher eher enttäuschenden Zahlensaison der Schweizer Unternehmen sieht. Er äussert sich auch zu den am Donnerstag gelieferten Credit-Suisse-Zahlen, die laut ihm zwar "schlecht" waren, "aber nicht ganz so schlecht wie bei der Konkurrenz".

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