Es gibt Tage, an denen herrscht am Schweizer Aktienmarkt frühmorgens Nachrichtenflaute. Und dann sind da noch Tage wie der heutige Mittwoch, an denen gefühlt im Minutentakt Aktienumstufungen eintreffen.

So kündet die UBS der dividendenstarken Aktie von Swisscom die Liebe und stuft sie von "Buy" auf "Neutral" herunter. Nach einer Reduktion der operativen Gewinnschätzungen um bis zu 3 Prozent lautet das 12-Monats-Kursziel noch 481 (zuvor 501) Franken. Mit den Anpassungen trägt die Grossbank dem intensiveren Wettbewerb im Heimmarkt Schweiz sowie in Italien Rechnung. Sie macht beim Schweizer Marktführer zwar Raum für Kostenoptimierungen aus. Diesen auszuschöpfen werde allerdings dauern, so heisst es weiter.

Bâloise und Vifor bereits sehr gut gelaufen

An der Schweizer Börse SIX wird die Swisscom-Aktie zur Stunde mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 490,30 Franken abgestraft.

Nicht viel besser ergeht es der Aktie von Bâloise. Sie muss eine Herunterstufung von "Buy" auf "Hold" durch die Deutsche Bank über sich ergehen lassen und verliert zur Stunde 0,5 Prozent auf 168,50 Franken. Obwohl die deutsche Grossbank den Versicherungskonzern das Aktienrückkaufprogramm weiter vorantreiben sieht, sieht sie nach der starken Aktienkursentwicklung der letzten Monate kaum noch Aufwärtspotenzial. Das scheint auch das Kursziel von 170 (zuvor 167) Franken bestätigen zu wollen.

Gesucht ist hingegen die Aktie von Vifor. Goldman Sachs nimmt die Wiederabdeckung des Berner Pharmaherstellers mit einer Kaufempfehlung und einem 12-Monats-Kursziel von 150 Franken auf. Die mächtige US-Investmentbank traut Vifor für die nächsten Jahre das höchste Gewinnwachstum unter den mittelgrossen europäischen Pharmaherstellern zu. Dass die Vifor-Aktie im bisherigen Jahresverlauf bereits um gut 26 Prozent zulegen konnte, schreckt Goldman Sachs nicht von einer Kaufempfehlung ab. Die Aktie ist denn auch gesucht und gewinnt 0,4 Prozent auf 135,60 Franken. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 139,10 Franken.

Bank bei Panalpina in Erklärungsnot

Bei Panalpina bringt die Einigung zwischen dem Ankeraktionär Ernst Göhner Stiftung und der dänischen DSV die Royal Bank of Canada in Bedrängnis. Sie hatte die Aktie des umgarnten Luftfrachtspezialisten aus Basel erst kürzlich mit einem Kursziel von 140 Franken von "Sector Perform" auf "Underperform" heruntergestuft. Diesen Schritt macht die Royal Bank of Canada nun wieder rückgängig und nutzt auch gleich die Gelegenheit, um das Kursziel auf 215 Franken zu erhöhen.

Das wiederum verhilft der Panalpina-Aktie zu Anschlusskäufen. Sie steigt um weitere 0,3 Prozent auf 205,30 Franken.

Händler sehen von den zahlreichen Umstufungen keine Impulse für den breiten Schweizer Aktienmarkt ausgehen, sind doch keine Indexschwergewichte betroffen. Ausserdem dürften die Umstufungen auch in den betroffenen Aktien nur während ein oder zwei Tagen Kursveränderungen mit sich bringen.