Während viele Technologieaktien seit Mitte August Verluste aufweisen, ging es bei Tesla um 17 Prozent auf gut 780 Dollar weiter hinauf. Seit dem Tief im März beläuft sich das Kursplus damit auf 39 Prozent. Das Rekordhoch vom Januar bei 883 Dollar rückt allmählich wieder in den Fokus.

Diese positive Kursentwicklung geht an den Leerverkäufern nicht spurlos vorbei. Der Prozentsatz der von Händlern geliehenen Aktien ist laut dem Marktforschungsunternehmen IHS Markit am vergangenen Donnerstag auf 1,1 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit 2010, als der Autobauer an die Börse ging.

Diese Entwicklung hat der Aktie vermutlich noch zusätzlichen Schwung verliehen. Nach den Leerverkäufen müssen die daraus resultierenden offenen Positionen wieder glattgestellt werden, indem die Aktien zurückgekauft werden.

Kursentwicklung der Tesla-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Dabei dürfte sich die Lage für die Leerverkäufer auch zukünftig nicht zum Besseren wenden: Während die Autobranche unter globalen Chip-Engpässen ächzt, hat Tesla einen Auslieferungsrekord geschafft. Der US-Elektroautobauer brachte im dritten Quartal weltweit gut 241'300 Fahrzeuge zu den Kunden. Dies sind gut 53 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 

"Obwohl es viele Konkurrenten im Bereich der Elektrofahrzeuge gibt, dominiert Tesla trotz Chipknappheit weiterhin den Markt", kommentierte Wedbush-Analyst Daniel Ives die jüngsten Zahlen.

Renditeanstieg lastet auf Amazon

In eine andere Richtung geht es beim Onlinehandel-Giganten Amazon. Nach einem kurzen Aufbäumen Ende August geht es seit Anfang September weiter bergab. Am Montag fiel die Aktie den sechsten Tag in Folge. Das ist die längste Negativserie seit August 2019.

Mit dem Rückgang weist die Aktie in diesem Jahr eine Kursrendite von minus 2 Prozent auf - die grossen Technologieunternehmen Alphabet, Apple, Facebook und Microsoft befinden sich trotz Korrektur noch im positiven Bereich. 

Technologietitel leiden unter dem Anstieg der Renditen von Staatsanleihen. Diese beeinträchtigen die Gewinnaussichten für Unternehmen mit hohen Bewertungen. Dazu gehört auch Amazon mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 56.

Kursentwicklung der Amazon-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Der Gegenwind für Amazon dürfte auch weiter anhalten: "Die Renditen werden sich wahrscheinlich vorerst nach oben orientieren, da sich die Welt und die Geldpolitik normalisieren und die Inflation sich als dauerhafter erweist als erhofft", schreibt das Marktforschungsunternehmen Vital Knowledge in einem Bericht. Während einige Tech-Investoren den Rückgang als vorübergehend ansehen, "glauben wir, dass es dieses Mal anders ist".

(Bloomberg/cash)