Die Aktien von Julius Bär gehören im 2023 mit einem Plus von knapp 17 Prozent zu den Gewinnern unter den Finanztiteln. Und auch am Montag legen sie in einem insgesamt kaum veränderten Gesamtmarkt zu (1 Prozent).

Am Dienstagmorgen veröffentlicht der Vermögensverwalter den Viermonats-Bericht. Julius Bär gilt als Profiteur der heftigen Turbulenzen rund um die Credit Suisse. Beobachter erwarten, dass sich die Situation in den letzten Monaten in einem verstärkten Geldfluss von verunsicherten CS-Kunden niedergeschlagen hat.

Allerdings dürfte es einige Zeit dauern, bis solche Zuflüsse tatsächlich bei Julius Bär landen - sei es doch nicht so einfach, komplexere Portfolios zu einer anderen Bank zu transferieren, betont die Zürcher Kantonalbank. Gleichzeitig könnte Bär aber auch bei der Suche nach neuen Kundenberaterinnen und -beratern bei der CS fündig geworden sein. Die Bruttomarge wird derweil höher erwartet (94 Basispunkte), hier könnte eine verbesserte Zinsmarge für Aufwind sorgen.

Veröffentlicht werden auch die Höhe der verwalteten Vermögen, hier erwartet Analysten im Schnitt 440 Milliarden Franken im Vergleich zu 424,5 Milliarden zu Jahresbeginn. Das Netto-Neugeld soll sich auf 7,5 Milliarden Franken belaufen und das Kosten-Ertrags-Verhältnis auf 63,7 Prozent.

Julius Bär-Präsident Romeo Lacher erwartet in den kommenden Jahren ein klares Wachstum der Bank: Bis 2030 könnte die Bank durchaus ein Volumen von 1000 Milliarden Franken an Kundenvermögen verwalten, mehr als doppelt so viel wie derzeit, sagte Lacher im April an der Generalversammlung.

Das Wachstum solle sowohl organisch als auch mittels "gezielter Akquisitionen" erreicht werden. Grösse sei zwar nicht "an sich" gut, gehe aber mit positiven Skaleneffekten einher.

(AWP/cash)