Die Aktie von Kühne+Nagel sinkt am Montag 2 Prozent auf 252,50 Franken. Bereits am Freitag schlossen sie 13,5 Prozent im Minus  - dies trotz einer positiven Stimmung am Gesamtmarkt.

Der um die volatilen Frachtraten der Reedereien bereinigte Bruttoumsatz brach bei Kühne im vergangenen Geschäftsjahr um über 20 Prozent auf noch 8,8 Milliarden Franken ein, wie das Unternehmen am Freitag bekanntgab. Das Betriebsergebnis (EBIT) halbierte sich auf 1,9 Milliarden Franken, ebenso der Reingewinn auf knapp 1,5 Milliarden Franken. Vor allem die Viertquartalszahlen blieben unter den Erwartungen des Marktes.

Analysten reagieren auch am Montag ungnädig. Nicht weniger als fünf Kurszielsenkungen gibt es zu Wochenbeginn, vier Experten empfehlen die Aktie zum Verkauf.

Barclays etwa senkte das Kursziel für Kühne+Nagel auf 210 von 235 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Underweight". Nach den Zahlen zum vierten Quartal 2023 hat die zuständige Analystin  ihre EBIT-Schätzungen für 2024 um 5 Prozent reduziert. Eine Beschleunigung der Handelsaktivität sei auf kurze Sicht unwahrscheinlich und das Wachstum bei See- und Luftfracht dürfte sich in Grenzen halten. Die aktuelle Bewertung sei nach wie vor unattraktiv, so die Expertin weiter.

Das Marktumfeld bleibe weiter anspruchsvoll und sowohl bei den Volumen als auch bei den Frachtraten sei die Visibilität eingeschränkt, heisst es bei Research Partners aus Zürich. Zudem dürfte der Wettbewerbsdruck weiter zunehmen. Das Kursziel wurde auf 207,70 Franken zurückgenommen.

JPMorgan senkte das Kursziel auf 215 von 246 Franken bei einer "Underweight"-Empfehlung. Auch hier hat der Analyst seine Prognosen aktualisiert und die Schätzungen für den EBIT zwischen 2024 und 2026 um gar 7-9 Prozent gesenkt. Seine Prognosen könnten aber immer noch grosszügig sein, schreibt er. Nach wie vor bevorzugt er die Aktie der dänischen DSV.

Geradezu euphorisch wirkt hier die Einschätzung der Bank Vontobel. Hier wurde das Kursziel für Kühne+Nagel auf 330 von 350 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Buy". Die unter den Erwartungen gebliebenen Zahlen zum vierten Quartal seien vor allem auf die schwierigen Marktbedingungen zurückzuführen, so der Tenor.

Die Strategie bleibe unverändert und das Management habe grosse Erfahrung im Umgang mit Marktschwächen und Kosteneinsparungen. Die Bilanz bleibe auch weiterhin gesund und die Marktführerschaft unbestritten, schreibt die Bank Vontobel.

(cash)