Am Freitag schlug der Verwaltungsrat des Elektroautokonzerns Tesla ein neues Vergütungspaket für Vorstandschef Elon Musk in Höhe von rund einer Billion Dollar vor. Abstimmen sollen die Aktionäre darüber im November.

Dabei ist die jüngste Debatte um Musks Bezahlung nicht lange her: Anfang dieses Jahres hatte Tesla ihm etwa 96 Millionen neue Aktien im Wert von rund 29 Milliarden Dollar gewährt, nachdem ein Gericht zuvor sein ursprüngliches, von den Aktionären angefochtenes Vergütungspaket für ungültig erklärt hatte. 2024 hatte ein Richter in Delaware Musks Vergütungsplan aus dem Jahr 2018 im Wert von mehr als 50 Milliarden Dollar zum zweiten Mal gekippt. Musk legte im März Berufung ein.

Auch bei anderen Unternehmen rufen üppige Vergütungen für ihre Top-Manager immer wieder die Aktionäre auf den Plan. Hier eine Auflistung:

2025: SALESFORCE

Die Gesamtvergütung von Vorstandschef Marc Benioff belief sich laut einer Pflichtmitteilung im April auf 55,1 Millionen Dollar. Im Vorjahr waren es 39,6 Millionen Dollar gewesen. Im Juli des vergangenen Jahres hatte die Mehrheit der Aktionäre des US-Softwarekonzerns gegen einen Vergütungsplan für Benioff und andere Führungskräfte gestimmt.

2024: ASTRAZENECA

Zwar lehnte mehr als ein Drittel der Investoren des britischen Pharmakonzerns die Vergütungsregelung für 2024 ab, die die Entlohnung von Vorstandschef Pascal Soriot auf bis zu 18,9 Millionen Pfund erhöhte. Der Plan erhielt jedoch die erforderliche Mehrheit der Stimmen.

2024: 3M

Die Aktionäre des Post-it-Herstellers stimmten gegen die jährlichen Vergütungspakete bestimmter Führungskräfte, darunter das des ehemaligen Vorstandschefs Mike Roman.

2024: BLACKROCK

Die Vergütung der Führungskräfte des US-Vermögensverwalters, einschliesslich der von Vorstandschef Larry Fink, erhielt nur eine knappe Zustimmung der Aktionäre. Rund 42 Prozent waren dagegen.

2024: BOOHOO

Die Chefs des britischen Online-Modekonzerns verzichteten nach Protesten von Aktionären im Mai auf ihre jährlichen Boni und verwarfen Pläne zur Anhebung der Managergehälter.

2023: TELECOM ITALIA

Die Aktionäre des italienischen Telekomkonzerns lehnten die Vergütungsregelung von Telecom Italia ab, nachdem der Grossinvestor Vivendi die Kriterien für Bonuszahlungen an Vorstandschef Pietro Labriola kritisiert hatte.

2022: INTEL

Die Aktionäre des US-Chipkonzerns votierten gegen die Vergütungspakete für die Führungsspitze, darunter eine Zahlung von bis zu 178,6 Millionen Dollar an den damaligen Vorstandschef Pat Gelsinger.

2021: RIO TINTO

Die Anteilseigner des Bergbaukonzerns lehnten die Vergütungspakete für die Führungskräfte ab. Dies war eine Reaktion auf die Zerstörung alter Felsunterstände in Westaustralien im Vorjahr.

2021: GE

Die Aktionäre des US-Industriekonzerns votierten gegen die Vergütungspakete des Managements. Darunter fiel auch eine Auszahlung von bis zu 230 Millionen Dollar an Vorstandschef Larry Culp.

2021: MORRISONS

Die Investoren stimmten mit grosser Mehrheit gegen den Vergütungsbericht der britischen Supermarktkette.

2021: HALLIBURTON

Mehr als die Hälfte der Aktionäre des US-Ölförderdienstleisters stimmte gegen den vorgeschlagenen Vergütungsplan für die Unternehmensführung.

2021: UNICREDIT

Der Chef der italienischen Bank, Andrea Orcel, schrammte nur knapp an einer Niederlage beim Aktionärsvotum über sein Gehaltspaket vorbei. Er sicherte sich auf der Hauptversammlung nur 54 Prozent der Stimmen, nachdem der Grossinvestor BlackRock dagegen gestimmt hatte.

2017: BP

Der britische Ölkonzern kürzte das Gehaltspaket von Vorstandschef Bob Dudley für 2016 um 40 Prozent, nachdem es Aktionärsproteste gegeben hatte.

2016: VIACOM

In einer Klage behaupteten Aktionäre, dass dem Verwaltungsratsvorsitzenden von Viacom und CBS Corp, Sumner Redstone, zu Unrecht Millionen gezahlt worden seien, obwohl er körperlich und geistig nicht in der Lage gewesen sei, seine Aufgaben wahrzunehmen.

2011: OCCIDENTAL PETROLEUM

Vorstandschef Ray Irani wurde wegen seiner überhöhten Bezüge kritisiert, nachdem seine Vergütung 2009 um 40 Prozent auf 31,4 Millionen Dollar gestiegen war. Die Aktionäre drängten auf Sitze im Verwaltungsrat.

2002: WORLDCOM

Nach einem Bilanzskandal verklagten die Aktionäre das Unternehmen wegen überhöhter Vergütungen für Führungskräfte, einschliesslich des Vorstandschefs.

(Reuters)