Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers scheint sich als Investor beim Bankensoftwarehersteller Temenos zurückzuziehen. Zumindest hat die Investment-Gesellschaft ihre Beteiligung an Temenos unter den Meldewert von drei Prozent reduziert. Gemäss einer Meldung auf der Seite der SIX Exchange Regulation (SER) vom Montag hält Petrus Advisers seit dem 15. September weniger als 3 Prozent am Bankensoftwarehersteller. Der zuletzt im Mai gemeldete Wert betrug 3,42 Prozent.

Petrus Advisers war bei Temenos vor rund einem Jahr erstmals aktivistisch in Erscheinung getreten. Damals forderte die Gesellschaft, dass die Genfer Firma «alle Optionen» zur Strategieumsetzung prüfe, etwa auch ein möglicher Verkauf. Dem Management fehle das Vertrauen der Anleger, lautete ein weiterer Vorwurf.

Im November des letzten Jahres verschärfte Petrus Advisers die Forderungen und wollte den Austausch des damaligen Konzernchefs Max Chuard sowie den Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Andreas Andreades erzwingen. Chuard trat im Januar 2023 zurück. Seither leitet Andreades die Firma interimistisch. Dieser gab aber das Präsidium im Mai ab.

Neuer CEO gesucht

Anfang Juni meldete sich Petrus Advisers erneut. Der Fonds forderte von Temenos eine transparentere Kommunikation sowie einen rascheren Abgang des Interims-CEO Andreades, der das Unternehmen nach wie vor leitet.

Derweil läuft die Suche nach einem neuen CEO. Darauf angesprochen sagte Andreades im Juli anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen lediglich, dass die Suche unter der Leitung des Präsidenten und des Verwaltungsrats im Gange sei. Der Markt werde informiert, wenn es angemessen sei.

Die Aktien von Temenos haben sich seit den ersten Auftritten von Petrus Advisers erholt. Mitte Oktober 2022 waren die Titel im Zuge schlechter Zahlen zum dritten Quartal von rund 65 Franken auf unter 53 Franken eingebrochen. Danach fielen die Titel gar auf Mehrjahrestiefstkurse in die Region von 50 Franken. Heute kostet eine Temenos-Aktie wieder um die 65 Franken.

(AWP)