Seine US-Anlagefirma GreenWood Investors veröffentlichte am Montag eine Liste mit sechs Vorschlägen zur Anpassung der Statuten des Schweizer Uhrenkonzerns. So sollen die Inhaberaktionäre unter anderem drei Vertreter in den Swatch-Verwaltungsrat wählen können. Entgegen den ursprünglichen Plänen will GreenWood dafür aber keine ausserordentliche Generalversammlung einberufen lassen, sondern bis zur nächsten ordentlichen Aktionärsversammlung warten. Wood begründete dies mit den hohen administrativen Hürden für Inhaberaktionäre.
GreenWood Investors hält eigenen Angaben zufolge rund 0,5 Prozent des Swatch-Aktienkapitals. Im Mai wollte sich Wood als Vertreter der Inhaberaktionäre in den Verwaltungsrat wählen lassen, scheiterte damit aber am Widerstand der Gründerfamilie Hayek. Die Hayeks kontrollierten zuletzt 25,9 Prozent des Swatch-Aktienkapitals, dank einer zweistufigen Kapitalstruktur aus Inhaber- und Namenaktien aber 44,7 Prozent der Stimmrechte.
Der für seine Plastikuhren bekannte Konzern aus Biel, zu dem auch Luxusuhren-Marken wie Omega, Breguet und Blancpain gehören, erkennt an, dass die Inhaberaktionäre das Recht auf eine Vertretung haben. Umstritten ist, wie diese Person bestimmt wird. Der Verwaltungsrat von Swatch bestimmte den bereits seit 2010 in dem Gremium sitzenden Jean-Pierre Roth zum Vertreter der Inhaberaktionäre. Wood stellt sich dagegen auf den Standpunkt, dass die Inhaberaktionäre ihre Vertreter in einer separaten Abstimmung selbst bestimmen können müssen, wie das etwa der Rivale Richemont in einem ähnlichen Fall machte.
Swatch hat ein schwieriges Jahr 2024 hinter sich. Der Umsatz sank um 15 Prozent und der Gewinn brach um drei Viertel ein - vor allem wegen eines starken Abschwungs in China. Die Aktie verlor in vergangenen Jahr über ein Viertel an Wert.
Wood erklärte am Montag, er habe mit seinen Vorschlägen zur Verbesserung der Leistungskraft von Swatch bei Schweizer und internationalen Investoren viel Zuspruch erhalten. GreenWood möchte nun unter anderem auch, dass der Verwaltungsrat mehrheitlich aus unabhängigen Mitgliedern zusammengesetzt sein müsse und die Präsidentin nicht in anderer Funktion für die Gesellschaft tätig sei. Gegenwärtig ist Präsidentin Nayla Hayek auch Chefin des zum Konzern gehörenden US-Juweliers Harry Winston.
Auf eine Bitte um Stellungnahme zu den Vorschlägen erklärte ein Swatch-Sprecher, das Unternehmen habe ein Schreiben von GreenWood erhalten. «GreenWood Investors informiert uns darin, dass sie Nachweise vorlegen werden, dass GreenWood die gesetzlichen Voraussetzungen zur Traktandierung von Anträgen an der nächsten ordentlichen Generalversammlung erfüllen. Bisher haben wir noch keinen solchen Nachweis erhalten.»
(Reuters)
