Alcon hat wohl auch im ersten Quartal 2025 Wachstum verzeichnet, mit einem im Durchschnitt erwarteten Anstieg des Umsatzes um rund 3 Prozent fällt dieses allerdings schwächer aus als in den vorangegangenen Quartalen. Zugleich dürften höhere Kosten für den Vertrieb und die Einführung neuer Produkte vorübergehend auf die Margen drücken.

Alcon selber hat für die zweite Jahreshälfte 2025 ein Anziehen des Wachstums in Aussicht gestellt, womit sich auch die Margen erholen dürften.

Konkret erwarten die sieben von AWP befragten Analysten einen Umsatz von 2,516 Milliarden Dollar im Vergleich zum Quartal des Vorjahres von 2,444 Milliarden Dollar. Die operative Marge und Kernmarge dürften dabei leicht zurückgegangen sein - von 15,1 und 22 Prozent auf 14,6 respektive 21,2 Prozent. Der Gewinn pro Aktie schätzen die Experten unverändert bei 50 Dollar-Cents.

Verbesserter Ausblick

Am Kapitalmarkttag von Ende März setzte sich Alcon unter anderem für die kommenden Jahre neue Wachstumsziele. Langfristig soll der Umsatz um jährlich 6 bis 8 Prozent (CAGR) zulegen. Langfristig bedeutet dabei eine Sicht von etwa 5 Jahren, hiess es. Für den Kerngewinn je Aktie geht Alcon derweil von einem Anstieg zwischen 12 und 15 Prozent aus.

Für das laufende Jahr hatte Alcon am Kapitalmarkttag die Umsatzerwartung auf 10,8 bis 11,0 Milliarden Dollar (zuvor 10,2-10,4 Milliarden Dollar) nach oben revidiert. Darüber hinaus wird eine höhere operative Kerngewinnmarge von 24 bis 25 Prozent (21-22 Prozent) angepeilt. Im Jahr 2024 wurde die Marge bei einem Umsatz von 9,84 Milliarden Dollar auf 20,6 Prozent gesteigert.

Umsatzwachstum durch Innovation

Alcon will insbesondere mit der Lancierung neuer Produkte Wachstum generieren, wie es am Kapitalmarkttag weiter hiess. So stehen in diesem Jahr etwa die Einführungen der Chirurgie-Technologien-Geräte «Unity VCS» und «Unity CS» auf der Agenda. Und auch im Bereich Vision Care (Kontaktlinsen) will Alcon mit neuen Produkten aufwarten.

Alcon setzt derweil grundsätzlich auf ein organisches Wachstum, jedoch seien ergänzende Zukäufe immer auch eine Option, hiess es. Kurz davor hatte der Konzern angekündigt, das US-Biotechunternehmen Aurion zu übernehmen. Aurion entwickelt eine Zelltherapie für die Behandlung von Hornhauterkrankung.

Ende April hat Alcon das Geschäft mit Systemen für Augenoperationen ausgebaut. Das Unternehmen hatte das «Unity»-Katarakt System (CS) sowie das "Unity"-Vitreoretinale-Katarakt System (VCS) lanciert. Die beiden Plattformen sollen helfen, Operationen der Netzhaut sowie des grauen Stars effizienter zu machen.

Grosses Kurspotenzial 

Die Alcon-Titel haben im bisherigen Jahresverlauf einen Anstieg um rund 3 Prozent verzeichnet, während der starke Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI fast genauso viel im Plus steht. Im vergangenen Jahr legten die Titel um gut 17 Prozent zu.

Die guten Wachstumsaussichten lassen die von AWP befragten Analysten positiv für die Aktien des Augenheilkunde-Spezialisten stimmen. 14 der 18 Experten empfehlen die Alcon-Papiere zum Kauf, während 3 respektive einer die Aktien zum Halten und Verkaufen empfehlen. Das durchschnittliche Kursziel veranschlagen sie bei 93,42 Franken. Das entspricht einem Kurspotenzial von über 17 Prozent.

(AWP/cash)