Die Dosen des Energydrinks fallen durch ein üppigen Designs und das Logos auf. Es zeigt ein M, das in seiner Gestaltung an die Spuren eines Monsters erinnert, das mit seinen Klauen die Dosen eingerissen hat.
Das Bild passt nicht schlecht. Denn die Aktien des Herstellers, Monster Beverage, sind in kraftvoller Bewegung. Allein am vergangenen Freitag stiegen die Valoren des US-Unternehmens um 6,4 Prozent auf den Schlusskurs von 64,69 Dollar, wobei sie im Handelsverlauf bis auf 66,75 Dollar kletterten. Damit steht die Aktie auf einem neuen Allzeithoch.
Anlass für diesen jüngsten Kursanstieg waren die Zahlen zum zweiten Quartal. Der Nettoumsatz wuchs um 11 Prozent auf 2,11 Milliarden Dollar; er überquerte damit zum ersten Mal die 2-Milliarden-Schwelle. Der Gewinn je Aktie zog um 21 Prozent auf 0,50 Dollar an. Er wie auch der Nettoumsatz übertrafen die Erwartung der von Bloomberg erfassten Analysten.
Bei diesen kamen die Zahlen denn auch ebenso gut an wie am Markt. Der Experte der amerikanischen Grossbank Morgan Stanley beispielsweise sah anhaltendes Umsatzwachstumspotenzial, bekräftigte das «Overweight»-Rating und passte das 12-Monate-Kursziel auf 74 von 70 Dollar. Damit ist er allerdings optimistischer als der Konsens.
Dieser sieht die Aktie bei 66,67 Dollar, was ein 3-prozentiges Gewinnpotenzial andeutet. Etwas mehr als die Hälfte der Experten stuft Monster Beverage mit «Buy» ein; 37 Prozent der Experten sind für «Hold», eine Minderheit empfiehlt «Sell».
Zweitquartalszahlen sind keine Eintagesfliege
Die jüngste Kursentwicklung im Nachgang zu den Zweitquartalszahlen ist keine Eintagesfliege. Seit Anfang Jahr stiegen die Aktien des Energydrink-Herstellers um 23 Prozent. Sie waren damit zügiger unterwegs als die Valoren von Coca Cola, die 13 Prozent vorrückten, und die Titel von Pepsico, die 4,5 Prozent verloren.
Hinter dem Erfolg an der Börse steckt eine anhaltende Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie der Aufstieg zur Nummer eins im US-Markt für Energydrinks. Der Marktanteil von Monster Beverage liegt bei 39 Prozent und übersteigt jenen der Nummer zwei, Red Bull, um 4 Prozentpunkte.
In den kommenden Jahren dürfte der US-Markt für Energydrinks weiter wachsen. Angaben von Bloomberg zufolge weist er zurzeit ein Volumen von 21 Milliarden US-Dollar auf. Bis Ende des Jahrzehnts dürften es 29 Milliarden Dollar sein, so die Schätzungen. Dies unter den Annahme, dass die Konsumenten weiterhin positiv auf das Marketing der Hersteller ansprechen.
Fragezeichen bleiben allerdings. Sie gehen einerseits von der Bewertung aus. Die Aktien des Energydrink-Herstellers sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 37,5 vergleichsweise teuer. Das KVG von Coca Cola beträgt 24, jenes von Pepsico 18,5.
Andererseits stellen stellen sich aufgrund der Politik des US-Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Fragen. Er sieht in Zucker, der auch in Energy Drinks enthalten ist, ein «Gift», wie er sagte. Mit seinem Programm «Make America Healthy Again» will er die Lebensmittelindustrie sowie das Gesundheitssystem umgestalten und so die Ursachen chronischer Krankheiten bekämpfen.