Der weltgrösste Online-Händler stellte am Donnerstag ein anhaltend kräftiges Wachstum seiner Cloud-Sparte in Aussicht. Ausserdem trage der Sparkurs erste Früchte. 

Allerdings brachte die Telefon-Konferenz zu den Quartalszahlen Anlegern die unangenehme Erkenntnis, dass es im Cloud-Geschäft im April nur noch ein abgeschwächtes Wachstum gab. Die Aktie gab danach im nachbörslichen Handel ihre anfänglichen Kursgewinne von mehr als zehn Prozent wieder ab und rutschte um rund zwei Prozent ins Minus.

Für das laufende Quartal stellte der Konzern einen Umsatz zwischen 127 und 133 Milliarden Dollar sowie einen operativen Gewinn von zwei bis 5,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Zum Jahresauftakt waren die Erlöse überraschend deutlich auf 127,4 Milliarden Dollar gestiegen. Der Gewinn lag mit 0,31 Dollar je Aktie ebenfalls über den Erwartungen.

Die starken Ergebnisse des ersten Quartals seien ermutigend, lobte Analyst Tom Forte vom Research-Haus D.A. Davidson. Erfreulich sei ausserdem, dass die Ziele für das zweite Quartal im Rahmen der Markterwartungen lägen.

Ähnlich wie Microsoft und die Google-Mutter Alphabet geht dies auch bei Amazon auf das Konto des brummenden Geschäfts mit der Vermietung von Rechner- und Speicherkapazitäten. Die Cloud-Sparte AWS wuchs zum Jahresauftakt um 16 Prozent und machte einen Umsatz von 21,4 Milliarden Dollar.

Weil viele Verbraucher wegen der hohen Inflation und der schwächelnden Konjunktur den Gürtel enger schnallen, hat Amazon zuletzt in zwei Wellen insgesamt etwa 27.000 Stellen gestrichen. Das sind rund neun Prozent der rund 300.000 Beschäftigten in der Verwaltung. Ausserdem sollen einem Medienbericht zufolge Mitarbeiter weniger Aktien zugeteilt bekommen. 

(Reuters/AWP)