Bei der Entwicklerkonferenz «Advancing AI» stellte Konzernchefin Lisa Su am Donnerstag die Chips «MI350» und «MI355» vor. Die Facebook-Mutter Meta und xAI, die KI-Firma des Milliardärs Elon Musk, setzten in ihren Rechenzentren den «MI350» bereits ein. Ausserdem lieferte Su einen Ausblick auf den «MI400», der im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Diese Prozessoren träten gegen Nvidias Vorzeigechips der «Blackwell»-Reihe an.

Der Rivale, der von Sus Verwandtem Jensen Huang geführt wird, beherrscht bislang etwa 80 Prozent des Weltmarktes für KI-Prozessoren. Im Rahmen ihrer Aufholjagd hat Su in den vergangenen zwölf Monaten für mehrere Milliarden Dollar 25 Unternehmen hinzugekauft oder sich an ihnen beteiligt. Ausserdem warb sie Software-Experten von der Konkurrenz ab, um das eigene Produktportfolio abzurunden.

Ein leistungsfähiges Programmpaket, das Entwicklern dabei hilft, das Potenzial eines Prozessors auszuschöpfen, gilt als Eckpfeiler für den Verkaufserfolg der Hardware. Analysten zufolge ist Nvidias Software «Cuda» einer der Gründe für den Aufstieg des Konzerns zum weltgrössten Chip-Hersteller. Um in diesem Bereich zum Rivalen aufzuschliessen, kündigte AMD eine neue Version des «Cuda»-Konkurrenten «ROCm» an.

Bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalsergebnisse hatte Su trotz der immer wieder verschärften US-Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China für 2025 zweistellige Wachstumsraten im Geschäft mit KI-Chips in Aussicht gestellt. Bei der aktuellen Entwicklerkonferenz betonte sie, dass der Weltmarkt für KI-Chips bis 2028 stärker wachsen werde als bislang gedacht. Sie erwarte nun ein Volumen von mehr als 500 Milliarden Dollar. Dabei entwickle sich die sogenannte Inferenz, die Nutzung bereits trainierter Künstlicher Intelligenzen (KI), zum Treiber dieser Entwicklung.

(Reuters)