Die Amerikaner steigerten ihre Ausgaben im September um 0,6 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 0,4 Prozent gerecht, nach einem Zuwachs von aufwärts revidiert 0,6 Prozent im August. Die Verbraucher bilden mit ihren Ausgaben die tragende Säule der US-Wirtschaft, die auch dank der Kauflust der Amerikaner im Sommer wieder Fahrt aufgenommen hat.
Angesichts der anhaltend hohen Inflation im Land hat sich die Konsumlaune jüngst deutlich eingetrübt. Die Teuerungsrate in den USA lag zuletzt bei 8,2 Prozent, was an der Kaufkraft der Bürger nagt. Ein Inflationsmass, das die US-Notenbank Fed besonders im Auge behält, sind die persönlichen Ausgaben der Konsumenten. Dabei bleiben Nahrungsmittel- und Energiekosten ausgeklammert, die stark schwanken. Dieser sogenannte PCE-Kernindex stieg im September auf eine Jahresteuerungsrate von 5,1 Prozent. Im August waren es 4,9 Prozent. Experten hatten nun allerdings mit einem stärkeren Anstieg auf 5,2 Prozent gerechnet.
Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent
Die US-Notenbank Fed treibt wegen der hohen Inflation den Leitzins in grossen Schritten nach oben. Sie steht vor einer vierten ungewöhnlich kräftigen Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte in Folge: Die Zentralbank könnte den geldpolitischen Schlüsselsatz nächste Woche auf die Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent hieven.
(Reuters)