Die Aktien von Amrize, dem von Holcim abgespaltenen nordamerikanischen Baustoffherstellers, schliessen an ihrem ersten Handelstag bei 39,31 Franken. Gegenüber der Notierung von 43,50 zum Start am Montagmorgen fielen die Aktien weit zurück. Das Minus zum Referenzpreis - 46,08 Franken - beträgt deutlich über 10 Prozent. Am Nachmittag nahmen die Valoren dann auch den Handel an der New York Stock Exchange auf.
Die erste Kursreaktion mag enttäuschen. Doch mittelfristig rechnet die Bank Vontobel mit höheren Notierungen. Sie stuft Amrize mit «Hold» ein und setzt das Kursziel bei 50 Franken an. «Amrize ist ein rein nordamerikanischer Anbieter von Gebäudelösungen und wird voraussichtlich von den umfangreichen Infrastrukturprogrammen profitieren», schreibt der zuständige Analyst, Mark Diethelm. Der Börsendebütant sei der grösste Anbieter von Baulösungen auf dem nordamerikanischen Markt und die klare Nummer eins als Zementanbieter. Dabei sei die Produktionskapazität 1,7-mal grösser ist als beim nächsten Wettbewerber.
Aktuell ist der amerikanische Baumarkt ein zähes Pflaster, was nicht zuletzt auf die Politik von Präsident Trump zurückzuführen ist. Das dürfte die Umsatz- und Gewinnentwicklung von Amrize kurzfristig erschweren. Vontobel-Analyst Diethelm schätzt, dass der operative Gewinn (EBITDA) in 2028 pro Jahr im Schnitt um 7 Prozent zulegen wird. Amrize selbst geht von 8 bis 11 Prozent aus.
Das Wachstum wiederum begünstigen können die Geldtöpfe, welche die USA bereitstellen. So will Amrize von den gigantischen Infrastrukturprogrammen profitieren. Diese unterstützen die Ansiedlung von Fabriken mit hunderten Milliarden Dollar. CEO Jan Jenisch nannte Aufspaltung denn auch als nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten. Konkret will Amrize in den nächsten Jahren im Schnitt um 5 bis 8 Prozent wachsen und damit 2028 einen Umsatz von 14,2 bis 15,9 Milliarden Dollar erreichen.
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