Die Aktie von AMS Osram kostete zuletzt zwar wieder etwas mehr als 6 Franken. Anders als andere Technologiewerte aus der Schweiz weist der Sensorenhersteller mit einem Minus von rund 10 Prozent seit Jahresbeginn noch immer eine negative Kursbilanz auf.

Und das nicht ohne Grund, wie das Resultat für die ersten drei Monate zeigt. Mit 927 Millionen Euro verfehlt der Umsatz die bei 945 Millionen Euro liegenden Analystenschätzungen ziemlich deutlich. Der operative Gewinn (EBIT) bricht zwar um 60 Prozent auf 50 Millionen Euro ein, übertrifft die durchschnittlich erwarteten 46 Millionen Euro damit jedoch.

Analystenschätzungen womöglich zu hoch

Für Gesprächsstoff sorgt insbesondere aber der schwache Ausblick fürs laufende Quartal. Das Unternehmen stellt einen Umsatz zwischen 800 und 900 Millionen Euro bei einer operativen Marge (EBIT) von 3 bis 6 Prozent in Aussicht. Nicht eben wenige Analysten hatten im Quartalsvergleich mit einer Nachfragebelebung und einer damit einhergehenden Verbesserung der Produktionsauslastung gerechnet, darunter jener der Bank Vontobel.

Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet, werden diese Analysten nicht darum herumkommen, ihre Schätzungen ein weiteres Mal mit dem Korrekturstift zu überarbeiten. Es werden auch erste Stimmen laut, welche selbst die reduzierten Mittelfristziele als zu ambitioniert bezeichnen. Das sehen die Anleger allerdings nicht so. Nach einem frühen Rücksetzer auf 5,60 Franken stösst die AMS-Aktie rund um die in die Gewinnzone vor. Mittlerweile spürt sie jedoch wieder die Erdanziehungskraft und verliert 6 Prozent auf 5,78 Franken.

Die Zürcher Kantonalbank räumt in einem Kommentar zwar ein, dass sich der Umsatz und der operative Gewinn im ersten Quartal auf tiefem Niveau etwas besser ausgefallen ist als von ihr im Vorfeld befürchtet worden war. Jedoch seien die Markterwartungen erneut verfehlt worden. Auch die Quartalsvorgaben lösen bei ihr keine Begeisterungsstürme aus, hatte sie doch mit einer Belebung des Tagesgeschäfts gerechnet. Die Zürcher Bank muss nun abermals ihren Korrekturstift zücken. Sie stuft die Aktie wie bis anhin mit "Marktgewichten" ein.

Hoffnungen gelten nun der zweiten Jahreshälfte

Auch die französische Investmentbank Oddo zeigt sich ziemlich enttäuscht, was die Vorgaben fürs laufende Quartal anbetriffft. Ihren Angaben zufolge liegen die Vorgaben weit unter den durchschnittlichen Erwartungen von 959 Millionen Euro beim Umsatz und 6,3 Prozent bei der operativen Marge. Oddo fühlt sich deshalb in der "Underperform" lautenden Verkaufsempfehlung sowie im Kursziel von 6,50 Franken für die Aktie bestärkt.

Die Bank Vontobel richtet ihr Augenmerk hingegen bereits auf die zweite Jahreshälfte. Die Zürcher Bank rechnet dann mit einer Belebung. Dabei stützt sie sich auf die Aussagen von AMS Osram ab. Dennoch gibt man auch bei Vontobel zu bedenken, dass die Gewinnerwartungen erneut reduziert werden müssen. Die Aktie wird vorerst mit einem Kursziel von 14 Franken zum Kauf angepriesen.

Enttäuscht zeigt sich J.P. Morgan. Wie die US-Investmentbank festhält, tragen die Devestitionen nach der milliardenschweren Osram-Übernahme noch immer nicht die erhofften Früchte. Gleichzeitig sorge das schwache Nachfrageumfeld über eine nur geringe Kapazitätsauslastung für tiefe Margen. J.P. Morgan stuft die Aktie wie bis anhin mit "Neutral" ein. Das 10,50 Franken lautende Kursziel dürfte nach den Zahlen zusammengestrichen werden.