Die Aktie der Credit Suisse fällt am Freitag zunächst bis 3 Prozent auf 2,70 Franken. Das ist nahe am Rekordtief von 2,65 Franken. Der Kursverlauf ist allerdings sehr volatil und gleicht dem einer Zockeraktie. Eröffnet hatte der Titel bei 0,5 Prozent im Plus. Zuletzt notiert die Aktie 2 Prozent höher gegenüber dem Vortag, als sie 15 Prozent abgestürzt war.

Nach den Jahreszahlen vom Donnerstag hagelt es Herunterstufungen und Kurszielsenkungen vonseiten Analysten. Die US-Researchfirma CFRA senkte das Rating für Credit Suisse auf "Strong Sell" von "Sell" und reduziert das Kursziel auf 2,40 von 3,50 Franken. Der zuständige Analyst begründet seine Herabstufungen mit den sich verschlechternden fundamentalen Aussichten für die Bank.

Neben Rückgängen bei den Einnahmen leide die Bank auch unter schwindenden Kundenvertrauen, geringeren verwalteten Vermögen und sonstigen ungünstigen Marktbedingungen. Er erwartet daher, dass die Verluste und Probleme weiter anhalten werden. Durch die sich nun verschlechternde Weltwirtschaft gebe es zudem höhere Umsetzungsrisiken für den Restrukturierungplan der Bank.

Barclays senkt nach den Zahlen das Kursziel für Credit Suisse gar auf 2,30 von 2,90 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Underweight". Analyst Amit Goel erwartet, dass die Grossbank Probleme haben wird, 2024 profitabel zu werden. Er senkt seine Vorsteuergewinn-Schätzungen für 2023 bis 2025. Dabei geht er von geringeren Erträgen und nur beschränkten Kosteneinsparungen aus. Die DZ Bank senkte bereits am Donnerstag den fairen Wert für Credit Suisse auf 2,30 von 2,37 Franken.

Royal Bank of Canada (RBOC) ist ebenfalls skeptisch, ob die CS wie angekündigt 2024 wieder profitabel sein werde. Die RBOC senkte das Kursziel für Credit Suisse auf 3,00 von 3,50 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Sector Perform". Obwohl die zuständige Analystin mit einem herausfordernden viertes Quartal gerechnet hatte, war die Leistung in einigen Bereichen schlechter als erwartet ausgefallen. Vor allem die Nettoabflüsse von Neugeldern in der Vermögensverwaltung hob sie negativ hervor.

Besser fiel die Kostenkontrolle aus, die Bank sei daher auf einem guten Weg, ihr Ziel für 2023 zu erreichen. Sie zeigte sich jedoch skeptisch, dass die Bank wie angekündigt 2024 wieder
profitabel sein wird. Sie geht hingegen von einem Verlust von über 300 Millionen Franken aus, womit sie das tiefere Kursziel von 3 Franken begründet.

(cash/AWP)