Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont legen um 0,6 Prozent auf 137,05 Franken zu, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) am Mittwochnachmittag keine klare Tendenz aufweist. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs knapp 18 Prozent zugelegt.

Richemont hat im Weihnachtsquartal weiter wachsen können, wie das Unternehmen Mitte Januar bekannt gab. Allerdings hat sich das Wachstumstempo wie erwartet etwas abgeschwächt. Besonders gut verläuft weiterhin das Schmuckgeschäft, welches den wichtigsten Geschäftsbereich darstellt. Richemont produziert und verkauft zudem Uhren, Accessoires und Schreibgeräte. Zu der Unternehmensgruppe gehören Marken wie Cartier, Piaget, IWC und Van Cleef & Arpels.

Trotz des beachtlichen Kursanstiegs seit Jahresbeginn und der sich verlangsamenden Wachstumsdynamik der Geschäftstätigkeit bleiben die Analysten optimistisch: Sie erhöhen ihre Kursziele. Beispielsweise hat die Citigroup am Mittwoch das Kursziel für Richemont von 141 auf 159,5 Franken angehoben und die Bewertung "Buy" bestätigt. Das implizierte Aufwärtspotenzial beträgt 16 Prozent.

Das Schmucksegment soll im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 weiterhin wachsen, während für Luxusuhren und den Modebereich ein Rückgang erwartet wird. Der zuständige Analyst passt seine Schätzungen insgesamt leicht nach oben an, um die jüngsten Währungsverschiebungen und die niedrigeren Zinsen zu berücksichtigen.

Neues Allzeithoch im Visier

Einen Tag zuvor hatten ODDO, Barclays und UBS ihre Kursziele nach oben angepasst. Dabei setzte die britische Großbank mit einem Kursziel von 169 Franken und einer Bewertung "Overweight" die Messlatte am höchsten, auf ein neues Allzeithoch. 

Auch die Analystin von Barclays nahm die Anpassung vor allem aufgrund des höheren Wechselkurses Euro zum Schweizer Franken vor. Für das Geschäftsjahr 2023/24 erwartet sie einen Umsatz von 26 Milliarden Euro und ein Wachstum von 8 Prozent bei konstanten Wechselkursen. Zudem prognostiziert sie einen angepassten EBIT von 4,8 Milliarden Euro, was einer EBIT-Marge von 23 Prozent entspricht.

Insgesamt erwartet sie für das vierte Quartal - Januar bis März 2024 - ähnliche Trends wie im dritten Quartal, jedoch mit schwierigeren Vergleichswerten. Sie rechnet mit einem Umsatzwachstum von 1 Prozent für die Gruppe und 3 Prozent für die Jewellery Maisons, angetrieben durch robuste Konsumententrends in den USA und Asien.

Von den von Bloomberg befragten Analysten empfehlen die Mehrheit den Kauf der Richemont-Aktien. Es gibt 20 "Buys", zwölf "Holds" und ein "Sell". Das implizite Aufwärtspotenzial des durchschnittlichen Kursziels liegt bei knapp 6 Prozent.

ManuelBoeck
Manuel BoeckMehr erfahren