Am Dienstag, 14. Oktober, wird der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan die Umsatz- und Wachstumszahlen zu den ersten neun Monaten 2025 publizieren.

Das Genfer Unternehmen ist in der ersten Jahreshälfte organisch stark gewachsen. Allerdings hat sich das Wachstum im zweiten Quartal weiter abgeschwächt und die Vergleichszahlen werden im Jahresverlauf anspruchsvoller. Die Geschäfte von Givaudan dürften sich nach Einschätzung der Experten im dritten Quartal weiter abgekühlt haben. Im Fokus dürften Angaben zur organischen Entwicklung und der Ausblick auf das Gesamtjahr stehen, wobei ein Augenmerk auf den Rohstoffkosten und der Preisentwicklung in den beiden Divisionen liegt.

Demnach erwarten die Analysten, dass die Gruppe einen Umsatz von 5742 Millionen Franken erwirtschaftet hat - eine Steigerung von 1,74 Prozent gegenüber dem Vorjahr (5644 Millionen Franken). Die Schätzung des Analysten-Konsens liegt dabei in der unteren Hälfte der Bandbreite (5720 - 5781 Millionen Franken). Weiter rechnen die Analysten damit, dass Givaudan im Bereich Riechstoffe gut 4,3 Prozent an Umsatz zugelegt hat gegenüber dem Vorjahr auf 2902 Millionen Franken. Demgegenüber steht die Sparte Aromen, die laut Schätzungen mit 2840 Millionen Franken leicht weniger umgesetzt haben dürfte - was sich insgesamt in einem organischen Wachstum von 4,1 Prozent resultieren dürfte. Insgesamt sechs Analysten von AWP haben zum Konsens beigetragen.

Luxusparfums, organisches Wachstum, drei Wachstumstreiber

Sehr stark entwickelte sich zuletzt das Geschäft mit Luxusparfums. Dabei dürfte interessieren, inwiefern Givaudan an diese Entwicklung anknüpfen konnte.

Im Gesamtjahr 2025 peilt das Management eine EBITDA-Marge am oberen Ende der Zielspanne von 22 bis 24 Prozent an. In dem noch bis Ende 2025 laufenden Fünfjahreszyklus strebt der Branchenprimus ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an. Zudem soll der freie Cashflow mindestens 12 Prozent des Umsatzes betragen.

Im fünfjährigen Strategiezyklus bis 2030 strebt Givaudan im Schnitt ein organisches Wachstum von 4 bis 6 Prozent an. Der freie Cashflow soll derweil weiterhin über 12 Prozent des Umsatzes betragen. Zudem will das Unternehmen auch künftig aktiv nach Übernahmen suchen, die zu den strategischen Fokusbereichen passen.

Inhaltlich baut die Strategie auf drei Wachstumstreibern auf: Givaudan will die Nähe zu den Kunden erhöhen, die geografische Präsenz in wachstumsstarken Märkten vertiefen und das Portfolio ausweiten. So soll das Angebot bei biotechnologischen Schönheitswirkstoffen, Hautpflege- und Make-up-Lösungen ausgebaut werden, aufbauend auf der Übernahme von B.kolor im Jahr 2024.

Im Aromen-Geschäft will der Genfer Konzern seine Position bei Inhaltsstoffen für Tiernahrung sowie bei Produkten für mentales Wohlbefinden, Gewichtskontrolle und Frauengesundheit stärken.

Die Givaudan-Aktien gehören im bisherigen Jahresverlauf zu den schwächsten Blue Chips. Während der Gesamtmarkt gemessen am SMI ein Plus von rund 8 Prozent verzeichnet hat, haben die Givaudan-Aktien knapp 16 Prozent nachgegeben. Zuletzt kostete eine Aktie 3335 Franken. Im Jahr 2024 waren die Papiere aber um beinahe 14 Prozent gestiegen. Gemäss Bloomberg stufen 10 Analysten die Aktien mit Kaufen ein, 12 mit Halten und einer mit Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel für 12 Monate beläuft sich auf 4021,58 Franken.

(cash/AWP)