Die Aktien des Bauchemiekonzerns Sika gewinnen 1,2 Prozent auf 258.40 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,3 Prozent tiefer steht. Der Titel hat derzeit aber einen schweren Stand. Seit Jahresbeginn hat sich das Kursminus auf knapp 7 Prozent aufsummiert.

Sika ist der weltgrösste Produzent von Werkstoffen und Chemikalien für die Bauindustrie, wie Beton- und Mörtelzusätze, Dicht- und Klebstoffe sowie Dämpf- und Verstärkungsmaterialien. 20 Prozent des Umsatzes erwirtschaften die Innerschweizer mit Industriekunden, vorab aus der Autobranche.  Mit dem Kauf des französischen Mörtelproduzenten Parex (2019) für 2,3 Milliarden Franken und des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts (2021) für 5,5 Milliarden wurde das Wachstums-Tempo zuletzt stark beschleunigt.

Doch Integrationskosten drückten für das Jahr 2023 den Reingewinn um 8,6 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken herunter.  Der Umsatz kletterte hingegen in Lokalwährungen um 14,5 Prozent auf 11,2 Milliarden Franken. Mit dem früheren Bauchemie-Geschäft von BASF kam Sika zu einem zusätzlichen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden. 

Als unangefochtener Marktführer bleibt Sika aber unter den von Bloomberg befragten Analysten sehr beliebt. 15 “Buys” stehen 11 “Holds” und keinen “Sells” gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel liegt 9 Prozent über dem aktuellen Niveau.

Stehen weitere Übernahmen an?

Und nachdem bis letzten Dezember noch mehrheitlich Kurszielkorrekturen nach unten vermeldet wurden, geht es jetzt auch diesbezüglich wieder in der Tendenz aufwärts: Berenberg erhöht das Kursziel für Sika von 265  auf 287 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". 

Trotz anhaltend schwierigem wirtschaftlichen Umfeld hätten sich die Trends in den vergangenen Quartalen sequentiell verbessert, schreibt der neu für die Titel zuständige Analyst. Auch dürfte die Profitabilität dank der Synergien aus der MBCC-Übernahme und weiteren Effizienzmassnahmen steigen. Damit sollte auch die Verschuldung gegen Ende 2025 auf das angepeilte Niveau zurückkommen und es bestehe Spielraum für kleinere und mittlere Übernahmen, so der Experte weiter. Auf lange Sicht sei Sika stark aufgestellt und dürfte auch seine Position als Marktführer konsolidieren.

Citigroup erhöht das Kursziel für Sika von 250 auf 260  Franken und belässt die Einstufung auf "Neutral". Und die Mini-Kurszielsenkung (298 statt 299 Franken) von Goldman Sachs ist wohl eine Bestätigung der Kaufempfehlung. Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt immerhin 16 Prozent.

Trotz eines geringeren vergleichbaren Wachtusms habe Sika beim operativen Gewinn im Jahr 2023 leicht über den Erwartungen abgeschnitten, schreibt der zuständige Analyst von Goldman Sachs. Auch im laufenden Jahr dürfte die Volumenentwicklung eher flach bleiben, allerdings werde ab dem zweiten Semester die Vergleichsbasis einfacher. Die Integration von MBCC mache weitere Fortschritte und Sika könnte die eigene Guidance bei den Synergien übertreffen, so der Experte weiter. Es bestehe auch Raum für weitere Übernahmen und die Titel seien derzeit attraktiv bewertet.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.

ManuelBoeck
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