Der Aktienkurs des Schweizer Uhrenkonzerns Swatch startet mit einem Minus in die Handelswoche. Der Titel verliert kurz nach Börsenstart 1,8 Prozent und kostet 154,30 Franken. Die Aktie verliert damit 5,15 Prozent seit Jahresbeginn und sogar 25,26 Prozent innerhalb von 12 Monaten. Im gleichen Zeitraum hingegen legt der SPI zu, seit Anfang Januar um plus 10,50 Prozent und im 52-Wochen-Vergleich um plus 10,71 Prozent.

Nun reduzieren Analysten der britischen Grossbank HSBC die Gewinnschätzungen für die Bieler Uhrenfirma und reduzieren ihr Kursziel von 180 auf 150 Franken pro Aktie. Die Einstufung lautet weiterhin «Hold». Das durchschnittliche Kursziel aller bei Bloomberg erfassten Analysten, welche die Swatch-Gruppe beurteilen, beträgt 160 Franken pro Aktie. Von den insgesamt 30 Analysten schlagen drei die Valoren zum Kauf vor, 13 bewerten sie mit «Halten» und 14 mit «Verkaufen».

Ausserdem passt HSCB auch für eine zweite Schweizer Luxusgüterfirma die Gewinnschätzungen an. Die Grossbank senkt für Richemont das Kursziel auf 199 von 212 Franken, belässt die Bewertung aber mit «Buy». Am Montag notierten die Richemont-Titel bei 156,55 Franken pro Aktien, also noch immer unter dem neuen Kursziel von HSCB. Der aktuelle Kurs entspricht einem Plus von 14,87 Prozent seit Jahresbeginn und 15,20 Prozent mehr als vor 52 Wochen.

Swatch erwartet klare bessere Ergebnisse für das laufende Jahr

Swatch hat jüngst seine Zuversicht für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. So erwartet der Uhrenkonzern weiterhin substanzielle Verbesserungen beim Umsatz, beim Betriebsgewinn und beim Cashflow, wie die Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek mitte März an die Aktionäre mitteilt.

«Wir sehen ermutigende Signale, und mit dem soliden industriellen Fundament, das wir bewahrt haben, sind wir bereit, die vielen Chancen am Horizont zu nutzen», so die Präsidentin.

Swatch hatte Ende Januar die Ergebnisse für das vergangene Jahr kommuniziert: Der Bieler Uhrenkonzern litt stark unter der Konsumschwäche in China, und der Gewinn brach deutlich heftiger ein, als am Markt zuvor befürchtet worden war. Der Umsatz des Uhrenkonzerns sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 Prozent auf 6,74 Milliarden Franken, und unter dem Strich blieb ein Gewinn von 219 Millionen (-75 Prozent).

«Das sind Zahlen, die nicht unbedingt kolossal sind», kommentiert Nayla Hayek die Ergebnisse. Trotz «eines ungünstigen weltwirtschaftlichen Umfelds und vor allem der Konsumschwäche in China» sei die Swatch-Gruppe dennoch bei ihrer Strategie geblieben, Arbeitsplätze zu sichern und die Kapazität der Produktionsstätten aufrechtzuerhalten. Die Mitarbeiter, das Know-how und die Produktion seien die «Seele» des Unternehmens.

Das habe zwar Auswirkungen auf die Rentabilität. Der Konzern sei jedoch «so solide, dass er sich dies leisten kann».

(cash/AWP)