Der Chip-Hersteller Sensirion blickt auf ein erfreuliches 2021 zurück. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 287,5 Millionen Franken, der Reingewinn sogar um 57 Prozent auf knapp 66 Millionen Franken. Damit wurden die bei 276 Millionen Franken beziehungsweise 51 Millionen Franken liegenden Schätzungen der Analysten klar übertroffen. Und 2022 soll es gleich so weitergehen, wenn man dem Unternehmen Glauben schenken will.
Da überrascht bei solchen Zahlen schon sehr, dass die Sensirion-Aktie seit ihrem Rekordhoch von Mitte Oktober bei 140 Franken um mehr als 20 Prozent im Kurs getaucht ist. Auch das Kursfeuerwerk am Tage der Ergebnisveröffentlichung erwies sich rückblickend letztendlich bloss als ein Strohfeuer.
Auf Jahre hinaus zweistelliges Wachstum möglich
Für Research Partners ist beides schlichtweg unverständlich. Der Nebenwerte-Spezialist erhöht sein Anlageurteil für den Chip-Hersteller – besser gesagt für dessen Aktie – von "Hold" auf "Buy". Mit 150 (zuvor 115) Franken liegt das Kursziel neuerdings über dem bisherigen Rekordhoch von Mitte Oktober.
Wie die zweite Jahreshälfte gezeigt habe, habe sich das Wachstum bei Sensirion in den meisten Produktbereichen zuletzt beschleunigt, wie Research Partners schreibt. Der Nebenwerte-Spezialist traut dem Chip-Hersteller in den kommenden zehn Jahren und darüber hinaus prozentual zweistellige Wachstumsraten zu. Er begründet dies mit dem noch jungen Produktangebot sowie mit der hohen Innovationskraft des Unternehmens.
Credit Suisse um einiges vorsichtiger für die Aktie
Dass die Aktien von Unternehmen mit guten Wachstumsaussichten an der Börse ihren Preis haben, ist nicht neu. Auf Basis der Schätzungen von Research Partners errechnet sich bei Sensirion für 2023 denn schon heute ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 35. Andere Schweizer Chip-Aktien wie etwa AMS Osram (KGV 12) sind da um einiges günstiger.
Bei anderen Banken ist man deshalb deutlich vorsichtiger. Vontobel und J.P. Morgan stufen die Aktie beispielsweise nur mit "Hold" und "Neutral" ein. Bei der Credit Suisse wird sie gar mit "Underperform" zum Verkauf empfohlen. Noch haben zwei der drei Banken ihre Schätzungen jedoch noch nicht an das letztjährige Ergebnis und die Vorgaben für dieses Jahr angepasst.