Die UBS hat gegenüber dem US-Rivalen Morgan Stanley die besseren Karten in der Hand, findet die viel beachtete und langjährige Bankenanalyst von JPMorgan in London, Kian Abouhossein, in einer Studie. Dies liege am diversifizierteren Ansatz der Schweizer Bank im Wealth Management und ihrem gesamten Geschäftsmix.

 Im Jahr 2027 dürften beide Banken rund 60 Prozent ihrer der Erträge aus der Verwaltung von Vermögen erwirtschaften. Abouhossein verweist darauf, dass die UBS über ein besseres Wealth-Management-Geschäft ausserhalb der USA verfüge als Morgan Stanley. Der UBS komme ihr starker Fokus auf Asien zugute.

Mit ihrem Schweizer Bankgeschäft verfüge die UBS zudem über einen Goldesel, und auf ihre Investmentbank entfielen nicht mehr als 25 Prozent der risikogewichteten Aktiva. Bei Morgan Stanley seien es 50 Prozent. “UBS hat unserer Ansicht nach einen besseren Geschäftsmix als Morgan Stanley”, hiess es jüngst in der Analyse von Abouhossein. 

Die UBS ist in vielen Teilen der Welt bereits der unangefochtene Spitzenreiter im Wealth Management - nicht aber in den USA, dem im Geschäftsbereich grössten Markt. UBS-Chef Sergio Ermotti hat deutlich gemacht, dass die USA für die Wachstumsstrategie der Bank wichtiger werde. 

Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher, der früher Präsident von Morgan Stanley war, hat die Einschätzung geäussert, dass die UBS genauso hoch bewertet werden sollte wie einige ihrer US-Konkurrenten.

«Wir gehen nicht davon aus, dass sich der Bewertungsabschlag von UBS gegenüber Morgan Stanley schliessen wird, glauben aber, dass er sich verringern kann», schreibt der JPMorgan-Analyst weiter. Ausschlaggebend dafür seien unter anderem die Ertragsvorteile aus der Übernahme der Credit Suisse und das Potenzial für höhere Kapitalerträge. Er stuft die UBS-Aktien mit «Kaufen» und einem Kursziel von 33 Franken ein. 

(cash/Bloomberg)