Die Aktie des Uhrenherstellers Swatch steigt am Dienstagvormittag 2,4 Prozent auf 155 Franken. Sie bewegt sich somit gegen den längerfristigen Trend: Allein in den letzten eineinhalb Jahren fiel sie von über 340 auf unter 156 Franken - ein Verlust von mehr als 50 Prozent. Beobachtern zufolge dürfte die Talfahrt noch weitergehen. So hat die zuständige Analystin der Grossbank UBS am Dienstagmorgen das Kursziel auf 127 von 178 Franken gesenkt. Gegenüber dem aktuellen Kurs sieht sie demnach ein Abwärtspotenzial von weiteren 18 Prozent.
Die UBS-Analystin sorgt sich zusehends über die Aussichten des Luxusgütersektors über das Jahr 2024 hinaus, Swatch sieht sie gar in eine längere Abwärtsphase eintreten könnte. Gleichzeitig, so die Expertin weiter, befinde sich das Unternehmen in einer fragileren Position, was zu einem strukturell niedrigeren Rentabilitätsniveau führen dürfte - ein Rentabilitätsniveau das der Markt noch nicht eingepreist habe. Am eher trüben Gesamtbild ändern die kürzlich veröffentlichten Zahlen zu den gestiegenen Uhrenexporten kaum etwas. Diese wurden laut der UBS-Expertin durch einmalige Lieferungen für die «Watches & Wonders»-Messe in Shanghai angekurbelt. Entsprechend geht sie davon aus, dass die September-Daten einen negativen Katalysator darstellen werden.
Der UBS-Kommentar ist nicht der erste negative in dieser Woche. Schon am Montag senkte die Bank of America das Kursziel für Swatch in einer Branchenstudie auf 130 von 175 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Underperform». Gemäss der zuständigen Analystin wird der Margendruck anhalten. Den Gewinn je Aktie schätzt sie nun um durchschnittlich 17 Prozent tiefer ein als bisher. Überdies seien zumindest kurzfristig keine positiven Katalysatoren auszumachen - was allerdings bereits im Aktienkurs eingepreist sein dürfte.
Ein Hoffnungsschimmer für Swatch kommt aktuell lediglich vom Analysehaus Bernstein. Dessen zuständiger Analyst hat zwar der Swatch-Preisziel im Laufe des Jahres schrittweise gesenkt, liegt mit seiner 222-Franken-Ansage aber noch immer deutlich über dem aktuellen Kurs. Zudem hält der Bernstein-Experte an seiner Kaufempfehlung fest.
(cash)