Kupfer verteuerte sich am Montag in London zeitweise um 0,9 Prozent auf 11'294,5 Dollar je Tonne, während die Futures an der Comex in den USA um bis zu 1,6 Prozent zulegten. Am Mittwochmorgen steig das Metall um 1,7 Prozent auf 11'329,50 Dollar pro Tonne an der LME.
Der Anstieg an der Comex am Montag trieb den Kurs in den USA auf das höchste Niveau seit dem 30. Juli. Wenig später waren damals die Preise eingebrochen, nachdem US-Präsident Donald Trump seine Entscheidung über Metallzölle auf 2026 verschoben hatte.
Das Bestreben, Kupfer noch vor möglichen Importzöllen in die USA zu bringen, droht Engpässe in anderen Regionen zu verschärfen, da Minenbetreiber mit der Nachfrage kaum Schritt halten können. Der Rohstoffhändler Mercuria Energy warnt vor Metallknappheit im kommenden Jahr.
Bei einer grossen Kupferkonferenz in Shanghai waren vergangene Woche Anzeichen zunehmender Versorgungsprobleme deutlich geworden — nach einem Jahr mit zahlreichen ungeplanten Minenausfällen. Kupferhütten stehen vor schwierigen Verhandlungen mit Minengesellschaften über die jährlichen Erzlieferungen. Die Preisaufschläge sind sprunghaft gestiegen.
Viele Investoren zeigen sich optimistisch in Bezug auf Kupfer, da das Metall eine Schlüsselrolle bei der Elektrifizierung und der Energiewende spielt. An der LME liegt der Preis gegenüber dem Jahresbeginn fast 30 Prozent im Plus.
Händler versuchen nun erneut, möglichst viel Kupfer in die USA zu bringen, wo die Preise angesichts erwarteter Importzölle im kommenden Jahr höher bleiben als in London. «Mehr als eine halbe Million Tonnen könnten im ersten Quartal 2026 in die USA geliefert werden», sagte Kostas Bintas, Chef des Metallgeschäfts bei Mercuria.
(cash/Bloomberg)
