Seit Jahren gilt Sika als einer der Überflieger aus dem Swiss Market Index (SMI). Seit Anfang 2020 hat sich die Aktie mehr als im Kurs verdoppelt und die meisten anderen Titel aus dem 20 Unternehmen starken Börsenbarometer teilweise weit hinter sich zurückgelassen.

Nicht ohne Grund, wie der gestern Dienstag veröffentlichte Jahresumsatz zeigt. So war es dem Bauchemiehersteller möglich, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um gut 17 Prozent auf 9,24 Milliarden Franken zu steigern. In Börsenkreisen war man durchschnittlich von einem Jahresumsatz von 9,16 Milliarden Franken ausgegangen. Gut kam insbesondere die Erhöhung der Absatzpreise im Schlussquartal um 6 Prozent an (cash berichtete).

Kaum eine Bank, die die Sika-Aktie momentan nicht zum Kauf anpreist. Die britische Barclays mit "Overweight" bis 500 Franken, HSBC gar mit "Buy" und einem Kursziel von 600 Franken.

Kommen fast 19 Millionen neugeschaffene Aktien zum Verkauf?

Umso mehr kommt die nun eintreffende Herunterstufung der Aktie von "Buy" auf "Hold" bei einem Kursziel von 380 (zuvor 400) Franken durch den US-Broker Stifel einem Tabubruch gleich.

Auf Basis der starken Umsatzentwicklung erhöht der zuständige Analyst seine EBIT-Schätzungen zwar um durchschnittlich 2 Prozent. Angesichts der zuletzt starken Kursentwicklung sieht er allerdings eine regelrechte Welle an neugeschaffenen Titel über Sika hereinbrechen. Seines Erachtens dürfte nicht nur die Ende Januar fällig werdende Pflichtwandelanleihe in neue Aktien gewandelt werden. Der Stifel-Analyst geht davon aus, dass auch grosse Teile der bis Juni 2025 laufenden Wandelanleihe vorzeitig gewandelt werden. So könnten bis zu 18,8 Millionen neuer Titel über den offenen Markt zum Verkauf kommen.

Anleger sollten auf Holcim und Geberit ausweichen

Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, kürzt er seine eigentlichen Gewinnschätzungen trotz höheren EBIT-Schätzungen um bis zu 4 Prozent.

Im Segment der grossen Schweizer Bauzulieferer rät man beim US-Broker deshalb auf die Aktien von Holcim (Buy mit einem Kursziel von 65 Franken) oder Geberit (Buy mit einem Kursziel von 850 Franken) auszuweichen. Gerade die Holcim-Aktie schnitt in den vergangenen zwei Jahren mit einem Minus von knapp 6 Prozent deutlich schlechter als jene von Geberit und Sika ab.