Für den APG-Verwaltungsrat kommt dieser Wunsch nicht wirklich überraschend. Entsprechende Signale gebe es bereits seit einiger Zeit, erklärte APG-Verwaltungsratspräsident Daniel Hofer am Dienstag anlässlich der Medienkonferenz zum Jahresabschluss 2023.

Neu sei, dass sich die beiden Aktionäre zu einem gemeinsamen Vorgehen entschlossen hätten und diesbezüglich nun eine Gruppe bilden. Die Gesellschaft sei darüber am gestrigen Montag informiert worden. «Der Verwaltungsrat ist der Meinung, dass es im Interesse der Gesellschaft ist, diesen Verkaufsprozess selber zu steuern», so Hofer zum weiteren Vorgehen. Gesteuert und geführt wird der Verkaufsprozess von Goldman Sachs International als Finanzberater von APG.

Noch keine Angaben konnte Hofer zum Zeitplan machen. «Der Prozess beginnt heute und der Ausgang ist ungewiss», so der VRP. Man werde alle Möglichkeiten prüfen. Persönlich wünsche er sich Besitzer, die den gleichen positiven Enthusiasmus für die Gesellschaft und das Geschäft mitbrächten, wie dies heute der Fall sei.

Der Verwaltungsratspräsident bekräftigte vor Medien und Analysten die Absicht, die grundsätzlich aktionärsfreundliche Dividendenpolitik weiterzuführen. Was das konkret bedeutet, könne er im Moment angesichts der aktuellen Situation im Aktionariat aber nicht weiter ausführen.

Zuversichtlich für 2024

Wie gewohnt wenig konkret zeigten sich die Verantwortlichen an der Medienkonferenz bezüglich der Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr. Das Werbeverhalten sei als Folge der Digitalisierung noch kurzfristiger ausgerichtet. Dazu kämen die anhaltend anspruchsvollen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Nach der Übernahme von Clear Channel Schweiz durch die TX Group und der damit einhergehenden Konsolidierung im Konkurrenzumfeld rechnet CEO Markus Ehrle mit Blick nach vorne aber mit einer gewissen «Normalisierung» im Beschaffungsmarkt. Aktuell seien indes noch keine entsprechenden Anzeichen zu sehen. «Insgesamt bin ich zuversichtlich für 2024», so Ehrle.

Corona-Delle überwunden

Sehr zufrieden zeigte sich der CEO mit der Leistung der Gesellschaft im zurückliegenden Geschäftsjahr. Umsatz und Gewinn legten deutlich zu und auch die Covid-Delle ist mittlerweile ausgebügelt. So lagen die Umsätze im zweiten Halbjahr 2023 erstmals wieder deutlich über der Vor-Pandemie-Vergleichsperiode.

Auch habe man die Anzahl der APG-Werbekunden 2023 um 3 Prozent auf über 8800 steigern können, so Ehrle weiter. Besonders stark präsentierte sich das Wachstum im digitalen Bereich, doch auch das analoge Geschäft mit den klassischen Plakaten ist leicht gewachsen.

(AWP)