Börsenhändler haben Apple fest im Blick, nachdem die Aktie am Dienstag unter eine kritische psychologische Schwelle gerutscht ist, da die Aktien zum ersten Mal seit August 2023 eine technische Korrektur erleben.
Die Titel, welche letzte Woche das Unterstützungsniveau von 180 Dollar nicht halten konnten, wurden am Dienstag zu verschiedenen Zeitpunkten für weniger als 170 Dollar gehandelt. Laut Todd Sohn, Geschäftsführer für ETF und technische Strategie bei Strategas Securities, könnte das Durchbrechen dieses Niveaus einen Rückgang auf das Oktober-Tief von 165,67 Dollar ankündigen. Mitte Dezember notierte Apple auf einem Allzeithoch knapp unter der Marke von 200 Dollar.
"Apple ist eine der einflussreichsten Aktien, daher kann es nach einem Überverkauf kurzfristig zu einem Aufschwung kommen“, sagte Sohn. Die Valoren des im kalifornischen Cupertino ansässigen Unternehmens sind in diesem Jahr um fast 12 Prozent gefallen, wodurch mehr als 300 Milliarden Dollar an Marktwert verloren gingen. Damit hat Apple seinen Platz als wertvollstes US-Unternehmen an Microsoft verloren und dahinter lauern einige Big-Tech-Konkurrenten wie Nvidia, Meta und Amazon, welche weiterhin auf dem Vormarsch sind und Apple ebenfalls überholen könnten.
Werden die Probleme in China anderen Märkten schaden?
Apple steht vor einer Reihe von Problemen, darunter die behördliche Überprüfung seines App Stores, rückläufige Umsätze in China und Bedenken der Anleger hinsichtlich seiner Wachstumsaussichten. Der Ausblick für das vierte Quartal gab aufgrund der verhaltenen Nachfrage nach seinen Mobiltelefonen und anderen Gadgets ebenfalls Anlass zur Sorge.
Natürlich greifen Leerverkäufer zu. Nach Angaben des Datenanalyseunternehmens S3 Partners war Apple im Februar mit einem Papiergewinn von 606 Millionen Dollar die zweitprofitabelste Short-Position an der Börse.
Da die Rally bei Apple ins Stocken gerät, machen sich Händler zunehmend Sorgen, dass Technologieaktien in den kommenden Monaten trotz der Dominanz von Nvidia unter Druck geraten könnten. Der iPhone-Hersteller setzt weiterhin neue Tiefststände im Zusammenhang mit dem 252 Milliarden Dollar schweren Invesco QQQ Trust Series 1, der den Nasdaq 100 Index abbildet.
Allerdings stellte Birinyi Associates fest, dass die Korrelation von Apple zum S&P 500 nicht so eng ist, wie manche vielleicht denken. Auf einer Skala, auf der 1 eine perfekte Richtungsbeziehung bedeutet und 0 überhaupt keine Beziehung bedeutet, liegt Apple bei 0,65, verglichen mit 0,69 für Nvidia und 0,36 für die durchschnittliche S&P-Aktie, so Jeff Rubin, Forschungsdirektor bei Birinyi.
Aus technischer Sicht bedeutet dies, dass der US-Aktienmarkt weiter steigen kann, solange die Apple-Aktie ihren mehrjährigen Aufwärtstrend von ihren Tiefstständen im Jahr 2020 nicht durchbricht, so Mark Newton, Leiter der technischen Strategie bei Fundstrat Global Advisors.
"Obwohl dies kein mittelfristiges Problem darstellt, gibt es zahlreiche Belege dafür, dass die "Magnificent 7"-Aktien auch ohne die Hilfe von Apple durchaus zu höheren Märkten führen können“, schrieb Newton in einer Mitteilung an die Kunden. "Ich halte die Schwäche von Apple im nächsten Monat für wahrscheinlich, was diese Aktie dann recht attraktiv machen wird.“
(Bloomberg)
