Die Hoffnung auf eine bessere zweite Jahreshälfte liess die Aktie von AMS zuletzt kräftig steigen. Alleine seit Ende März errechnet sich beim Sensorenhersteller aus Unterpremstätten ein Kursplus von nahezu 32 Prozent. Die Aktie kostet mittlerweile fast zweimal soviel wie noch in den ersten Januar-Tagen.

Und tatsächlich zeichnet sich seit dem frühen Dienstagmorgen ab, dass das Warten der Aktionäre auf Ergebnisverbesserungen endlich ein Ende hat. Zum einen übertrifft der Zahlenkranz für das erste Quartal nicht nur die firmeneigenen Zielvorgaben, sondern auch die Analystenerwartungen teilweise ziemlich deutlich. Und zum anderen wartet der Apple-Zulieferer mit überraschend soliden Zielvorgaben für das zweite Quartal auf.

Erstes Quartal deutlich besser als erwartet

Die AMS-Aktie wird von Anschlusskäufen erfasst. Zur Stunde gewinnt sie noch 16,2 Prozent auf 41,20 Franken. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 43,30 Franken. Das Kursfeuerwerk lindert Ängste, wonach die Aktie im Herbst aus dem Swiss Leaders Index (SLI) fallen könnte. In diesem Zusammenhang ist denn auch von aggressiven Deckungskäufen seitens ausländischer Leerverkäufer zu hören.

Wie die Zürcher Kantonalbank in einer ersten Stellungnahme schreibt, liegen die für das erste Quartal veröffentlichten Zahlen auf bereinigter Basis operativ klar oberhalb der Erwartungen. Neben der besseren Kapazitätsauslastung führt der Autor dies auch auf Kostenersparnisse zurück. Er traut der Aktie weiteres Kurspotenzial zu und bestätigt seine "Übergewichten" lautende Kaufempfehlung.

Auch andere Berufskollegen begrüssen sowohl das solide Resultat für das erste Quartal als auch der besser als erhofft ausgefallene Ausblick für das zweite Quartal. Rückblickend habe das Unternehmen in Bezug auf die Margenentwicklung in den ersten drei Monaten dieses Jahres wohl absichtlich tiefgestapelt, so der Tenor. Etwas geschmälert wird der ansonsten starke Zahlenkranz durch die stark rückläufigen Investitionen. Einige Analysten fragen sich, ob das Unternehmen hier angesichts des riesigen Innovationsdrucks im Sensorengeschäft nicht am falschen Ort spare. AMS selber will den Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten am Umsatz von gut 20 Prozent im zurückliegenden ersten Quartal auf unter 15 Prozent reduzieren.

Interesse gilt nun der zweiten Jahreshälfte

Den überzeugenden Ausblick für das zweite Quartal völlig unterschätzt hat der für die britische Barclays tätige Technologieanalyst. Erst vor wenigen Wochen strich er seine Umsatzschätzungen für das zweite Quartal auf 341 Millionen Dollar zusammen. Zu diesem Zeitpunkt lag der Durchschnitt seiner Berufskollegen noch bei 368 Millionen Dollar (cash berichtete).

AMS selber strebt zwischen Anfang April und Ende Juni nun sogar einen Umsatz zwischen 390 und 420 Millionen Dollar bei einer bereinigten operativen Marge im Bereich um 10 Prozent an. Die Nachfrageschwäche bei Smartphones scheint ausgestanden und die dadurch höhere Kapazitätsauslastung sorgt für Margenverbesserungen.

Analysten wie jener der Bank Vontobel rechnen ab Mitte Jahr mit einer weiteren Aufhellung des Tagesgeschäfts. Wie der für die UBS tätige Berufskollege schreibt, gilt das Interesse nun sowieso der zweiten Jahreshälfte.