Heimarbeit hat zu einer Verschiebung der Wahrnehmung geführt, welche Rollen flexibel wahrgenommen werden können, wie aus einem Bericht hervorgeht, der vom Netzwerk Women in Banking & Finance in Auftrag gegeben wurde. Eine breitere Akzeptanz der Arbeit von zu Hause aus kann dazu beitragen, dass Arbeitnehmerinnen, die häufig die Grundversorgung leisten und stärker auf Flexibilität angewiesen sind, in der Branche bleiben.

"Ohne diese Änderung der Wahrnehmung ist es immer wahrscheinlicher, dass Frauen, die flexibel arbeiten, so angesehen werden, als hätten sie eine geringere Bindung an den Arbeitsmarkt", sagte Grace Lordan, Associate Professor für Verhaltensforschung an der London School of Economics in dem Bericht. "Da Frauen mehr Einschränkungen ausgesetzt sind als Männer, führt ein Mangel an Flexibilität eher dazu, dass Frauen gehen." Ausgeglichene Verhältnisse seien so nicht zu erreichen.

Etwa 93 Prozent der derzeit in der Branche tätigen Frauen und 94 Prozent der männlichen Beschäftigten geben an, dass sie ihre Arbeit flexibel ortsungebunden erledigen können. Zuvor hatten dies nur 75 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer so angegeben. Dies ergab eine Umfrage unter 1703 Personen.

Die Pandemie hat Frauen und andere unterrepräsentierte Gruppen einem höheren Risiko von Karriere-Rückschlägen und Arbeitslosigkeit ausgesetzt, da sie einen grösseren Anteil der Arbeitsplätze haben, die durch Lockdowns und andere Einschränkungen beeinträchtigt werden. Frauen gaben auch häufiger ihre Arbeit auf, um sich um Kinder zu kümmern, weil Schulen geschlossen wurden oder die Kinderbetreuung fehlte.

Der Bericht ist Teil einer Initiative zur Unterstützung von Frauen, die in der Finanzdienstleistungs-Branche arbeiten, einer Branche mit einer seit langer Zeit bestehenden Kluft zwischen den Geschlechtern, an der sich kaum etwas geändert hat. Dem Bericht zufolge, der von Kreditinstituten einschliesslich Citigroup und Barclays unterstützt wurde, streben mehr Frauen als Männer eine höhere Führungsebene an, aber 79 Prozent der Frauen gaben an, Hindernisse für ihre Karriereziele zu sehen, verglichen mit 58 Prozent der Männer.

(Bloomberg)