Durch die Corona-Pandemie ist der Gesundheitssektor noch stärker in den Fokus der Anlegerinnen und Anleger gerückt. Doch nicht nur die Corona-Impfstoffentwickler sind dabei einen Blick wert. Ein Research-Team der Credit Suisse unter der Führung von Lorenzo Biasio hat drei Gesundheits-Aktien herausgepickt, die jetzt zum Einstieg locken. 

BioMarin Pharmaceutical

Als erste Titel nennt die Credit Suisse BioMarin Pharmaceutical. Das ​​US-amerikanische Biotechnologieunternehmen konzentriert sich auf seltene und äusserst seltene Erkrankungen und verfügt über ein Portfolio aus derzeit sieben am Markt vertriebenen Produkten. Jährlicher Umsatz: fast 2 Milliarden Dollar. Die wichtigsten zukünftigen Werttreiber seien die laufende Markteinführung von Voxzogo, einem vor Kurzem zugelassenen Medikament gegen Achondroplasie, schreibt die CS. "Und – wichtiger noch – ist der regulatorische Fortschritt in Bezug auf seine Gentherapie gegen Hämophilie." 

Hintergrund: Nachdem die Aufsichtsbehörde Letzterer die Zulassung anfänglich verweigert und längerfristige Daten eingefordert hatte – eine Forderung, der das Unternehmen mittlerweile nachgekommen ist –, erwarten die Analysten, "dass das Medikament in den kommenden Quartalen grünes Licht erhalten wird." 

Fresenius 

Als zweiten "Top-Pick" im Gesundheitssektor nennt die CS einen alten Bekannten aus Deutschland. "Als diversifiziertes Gesundheitsunternehmen sollte Fresenius von der soliden fundamentalen Entwicklung der Branche profitieren können, die von demografischen Aspekten und Lifestyle-Faktoren getrieben wird", schreiben die Analysten. Die Aktivitäten von Fresenius reichen über sterile Überleitkanülen für Infusionslösungen, über enterale Ernährung und den Betrieb von Krankenhäusern bis hin zu Dialyse- und Beratungsdiensten. 

Darüber hinaus habe das Unternehmen jüngst eine Beteiligung an einer in den USA domizilierten Fertilitätsklinik erworben und damit sein Geschäftsportfolio mit einem zusätzlichen Pfeiler abgestützt, so die Analysten. "Die Aktie ist äusserst günstig bewertet. In unseren Augen sind die jüngsten Anlegersorgen – die sich hauptsächlich um Übersterblichkeitsindizien unter Dialyse-Patienten von Fresenius drehen – weitgehend verstanden und eingepreist worden." Daher glaubt das Research-Team, dass der Titel bei Anlegern mit Präferenz für Substanzwerte auf Anklang stossen werde.

Sanofi

Zudem setzt die CS auf den französischen Pharmariesen Sanofi. Unter umfassend erneuerter Führung habe Sanofi Geschäftsbereiche mit in der Vergangenheit unterdurchschnittlicher Entwicklung, wie etwas Diabetes-Therapien, zurückgefahren und den Fokus auf Spezialtherapien in Bereichen wie Immunonkologie und Immunologie verstärkt, schreibt die Bank – und fügt hinzu: "Diese generieren typischerweise höhere Margen." 

Darüber hinaus sei bei Sanofi der Verjüngung und dem Management der Pipeline höhere Priorität eingeräumt worden. Dementsprechend sei die Pipeline vor Kurzem mit diversen ergänzenden Akquisitionen von kleinen Biotechnologieunternehmen verstärkt worden.

"Sanofi ist ausserdem im Besitz eines der weltweit renommiertesten Impfstoffgeschäfte", heben die Analysten hervor. Zwar seien Sanofis Aktivitäten in diesem Bereich jüngst vermehrt hinterfragt worden, weil eine verschärfte Konkurrenz vonseiten der neuen mRNA-Technologie befürchtet worden sei. "Wir teilen letztere Sorge allerdings nicht, zumal jüngste Studienergebnisse auf hohe (aber nicht unüberwindbare) klinische und regulatorische Hürden für nicht-pandemische mRNA- basierte Impfstoffe hinweisen und Sanofi selbst auch in der mRNA- Technologie präsent ist." 

Die Sanofi-Aktie ist laut CS-Analysten ebenfalls günstig bewertet und biete zudem eine interessante Dividendenrendite und Kurspotenzial. Zudem dürfte die Pipeline kurz- bis mittelfristig Impulse generieren.